25. März 2013 | 11:03 | Kategorie:
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Wie wichtig ist Interkulturalität für den Tourismus?

Vor kurzem hatten wir die UN-Konferenz Alliance of Civilization mit 1.000 hochrangigen Politikern und Expertinnen zu Gast. Der interkulturelle Dialog dieser Konferenz hat auch mich zum Reflektieren über Interkulturalität im Tourismus angeregt. Bewegen wir uns, wie der US-Philosoph Samuel Huntington spricht, auf einen „Clash of Culture“ zu oder gelingt es uns, mit Toleranz und gegenseitigem Verständnis sowie Gastfreundschaft eine Allianz der Zivilisation zu bilden?

Heute leben wir in einer globalen und stark vernetzten Welt. Internationalität ist für uns im Tourismus ein Daily Business. Umso wichtiger ist es, die Vielfalt der Religionen und Kulturen zu berücksichtigen um Gästen angenehme Business- und Geschäftsreisen nach Österreich zu ermöglichen. Hier kann das Wissen über unterschiedliche Kulturdimensionen, wie sie Hofstede definiert hat und in der internationalen GLOBE- Studie (Global Leadersip and Organizational Behaviour Effectivess Research Programm) empirisch zeigt, helfen. Wir verstehen die unterschiedlichen Einstellungen zu Unsicherheitsvermeidung, Machtdistanz, Kollektivismus, Geschlechtergleichheit, Bestimmtheit, Zukunftsorientierung, Leistungsorientierung und Humanorientierung besser. Doch was heißt dies im Alltag?

Zunächst, glaube ich, müssen wir im Tourismus viel Neugierde, Offenheit und Interesse sowie interkulturelle Sensibilität und Empathie mitbringen. Versuchen Sie sich in die Lage Ihrer Gäste hinein zu versetzten. Häufig sind es schon kleine Taten, die kulturelle Missverständnisse und Konflikte vermeiden können. Bei einem internationalen Gala-Diner mit über 600 Gästen hatten wir beispielsweise unterschiedlichste Religionen wie Muslime, Juden, Christen und Buddhisten im Hause. Dies war vor allem für das Catering und die Veranstaltungsorganisation eine große Herausforderung. So sollten für die einen koschere Speisen, für die anderen keine alkoholischen Getränke und wieder andere vegetarische Gerichte zubereitet werden. Das an sich ist für unsere professionellen Catering-Partner kein Problem. Aber woher wissen Sie, welcher Gast welche kulturellen und religiösen Bedürfnisse hat? Wie vermeiden Sie Fauxpas beim Service?… Wir haben uns mit kleinen farbigen Punkten auf der Lehne der Rückseite geholfen und so, dem Veranstalter und den Gästen gegenüber interkulturelle Selbstsicherheit gezeigt.

Dieses Selbstbewusstsein, Ambiguitätstoleranz und ein kritischer Umgang mit seinen eigenen Stereotypen-Vorstellungen ist essentiell, um den touristischen Gast ein bestmögliches Service zu bieten. Genau mit dieser Interkulturalität und der Österreichischen Gastfreundschaft können wir noch stärker im internationalen Wettbewerb punkten.

 

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