Managing Deep Work – neue/alte Wege zu mehr Produktivität…
Den gestrigen Post von Herrn Kohl betreffend Mitarbeiter-Produktivität aufgreifend möchte ich eine allgemeine Problematik dazu thematisieren, welche wohl uns alle betrifft.
Wir nutzen unser Mobiltelefon jeden Tag fast 5 Stunden – das bedeutet das wir in den zirka 12 Stunden während wir wach sind das Telefon ca 80 x entsperren, um irgend eine Art der Interaktion damit durchzuführen – nicht nur klassische Telefonie, sondern vor allem aktiv gepushte Social Media Feeds kämpfen um unsere Aufmerksamkeit. Somit ist es kein Wunder dass unsere Konzentration darunter leidet.
Konzentriertes Arbeiten über längere Zeit – eine Utopie?
Unsere schnelllebige Zeit der ständig verfügbaren Über-Information erfordert es mehr denn je, Rückzugsorte für kreatives und produktives Arbeiten zu finden. Wir erleben tägliches Arbeiten (sowohl im Tourismus als auch in vielen anderen Sparten) häufig in Form von Multi-Tasking und Abläufen, die einander überlappen und damit gegenseitig stören. Kaum ein Projekt oder eine Aufgabe wird somit von Anfang bis Ende störungsfrei durchgeführt oder überhaupt abgeschlossen, sondern zieht sich unnötig in die Länge – und damit häufen sich natürlich auch Ungenauigkeiten und Fehler.
Disconnect oder die Rückkehr zu großen Gedanken
Sich bewußt ein paar Stunden von der digitalen Welt zu verabschieden, um konzentriert und störungsfrei zu Arbeiten, kann mehr Potential zu Tage befördern als man denkt. Wissenschaftliche Studien haben ergeben dass ein „schneller Blick“ auf das Telefon gut und gerne bis zu 20 Minuten an Aufmerksamkeitsverlust nach sich zieht. Die unendlichen Möglichkeiten der Ablenkung verführen uns zu oberflächlichem Arbeiten – ständig bereit, in kürzester Zeit auf den nächsten Like oder Tweet zu reagieren. Wenn man sich dieser Verführung nun aber nicht hingeben möchte und sich ausklinkt, sozusagen „disconnected“, schürt man das tiefer liegende Potential, über längere Dauer hoch konzentriert arbeiten und damit auch hohe Produktivität und Kreativität leisten zu können.
Dieser Post soll als kleiner Aufruf und ein Besinnen verstanden werden – sowohl für uns die im touristischen Consulting digitale Medien nutzen, aber auch für Hotelbetriebe, die dem Gast ein bewußtes Ausklinken aus dem Social Media Informationsnetzwerk am Urlaubsziel ermöglichen.
Kommentieren