Vorsicht bei Benchmarks!
In letzter Zeit sind Benchmarkstudien publiziert worden, die auf kaum repräsentativen Stichproben beruhen und/oder ein wilde Mischung von eigentlich nicht vergleichbaren Betriebs/Organisationstypen beinhalten. Nicht alle Kennzahlen sind verlässlich. Vorsicht!
Seriös erhobene Benchmarks sind eine brauchbare Navigationshilfe für Hoteliers, Thermen, Bergbahnen etc. – und auch Destinationen. Orientierungspunkte, um sich selbst zu checken. Richtwerte, ja – aber nicht mehr und nicht weniger. Für den eigenen Betrieb oder die Destination kann es natürlich Sinn machen, sich deutlich unter oder über Benchmarks zu positionieren – man muss nur genau wissen WARUM. Letztlich sind das eigene Konzept und die eigene Marktnische entscheidend.
Bevor man sich an Kennzahlen orientiert sollte jeder (1) die Vergleichbarkeit und (2) die Verlässlichkeit überprüfen. Zur Vergleichbarkeit: Viele Datensätze beinhalten die unterschiedlichsten Betriebs/Organisationstypen und Preissegmente. Zur Verlässlichkeit: Werden die Daten nur über das Internet oder direkt vor Ort erhoben? Wer bereinigt die Daten, bevor sie in die Benchmarkanalyse einfließen? Online-Fragebögen bringen u.U. viele Daten, aber die Qualität ist durch offensichtliche Eingabefehler, lückenhafte Daten und teilweise beschönigende Zahlen fraglich.
Wer sich auf Benchmarks verlässt, sollte sich die Zeit nehmen, die Datenquellen zu überprüfen.
Wir haben uns mit großem Interesse die Benchmarks im Kreditbereich angesehen und da sind die Kennzahlen womöglich ebenso mit Vorsicht zu genießen. Es ist also völlig richtig, wenn Sie schreiben, dass nur seriös erhobene Benchmarks eine brauchbare Navigationshilfe darstellen, auch im Tourismusbereich und anderswo. Es gefällt mir, wenn Sie hier einmal über die Tücken diverser Benchmarks aufklären. Oft hat man nur leider nicht die Zeit, die Quellen eingehend zu prüfen.
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