Tourismusstimme der Woche: Janwillem Acket
Im Rahmen der Kitzbüheler Stubengespräche, initiiert von Kitzbühel-Country-Club-Gründer Richard Hauser, referierte der Chefökonom des Schweizer Bankhauses Julius Bär und der BTV, Janwillem Acket. Seine Analysen über die Zukunft Europas sind auch im touristischen Kontext interessant. Europa, so Acket, sei zwar in einer sehr schwierigen Lage, die man aber aufgrund der hochentwickelten Volkswirtschaften meistern könne: „Zweifellos sind wir aber in einem kranken System unterwegs und 2012 ist ein Bewährungsjahr für die gesamte Weltwirtschaft.“ Die Krise sei in der entwickelten Welt ausgebrochen, angesichts der Schuldensituation seien die europäischen Staaten völlig erschöpft, zudem seien viele Banken im Krankenstand. Die Schuldenkrise, Begleiterscheinung einer instabilen Konjunktur, bleibe daher ein Kernproblem der entwickelten Welt. Westeuropa aber auch die USA würden in den kommenden 50 Jahren an Einfluss verlieren, Schwellenländer wie Indien, China oder auch Länder in Ostasien würden künftig das globale BIP dominieren. Als Motoren des Wirtschaftswachstums ortete Acket demographische Entwicklungen, natürliche Ressourcen und Rohstoffe sowie die Produktivität, die essentiell auch von der Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft abhängig sei. Entwickelte Volkswirtschaften, wie man sie in Europa vorfinde, würden sich in diesem Bereich leichter tun.
https://vimeo.com/43128253
Schön, dass mal jemand sagt, dass wir in einem kranken System unterwegs sind. Ich sehe es auch so, dass China und andere Länder das globale BIP dominieren werden. Hiervon bin ich aus mehreren Gründen überzeugt. Es ist ja (siehe z.B. Afrika etc.) zum Teil jetzt schon so, dass China in vielen Wirtschaftsbereichen dominiert. Das war aber nur der Anfang vom Ende, welches sich die sogenannten hoch entwickelten Volkswirtschaften selbst eingebrockt haben. In jedem Fall vielen Dank für die ungeschminkten Worte.
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