Start am 4. Juli – ein starkes Statement
Erfolg kommt nicht von ungefähr! Kaum war die mehrwöchige, Corona bedingte Quarantäne in Ischgl und St. Anton am Arlberg beendet, gaben die beiden Top-Tourismusorte gemeinsam mit der Destination Serfaus-Fiss-Ladis bekannt, dass sie am 4. Juli 2020 in die Sommersaison starten. Die Stille, die in den Orten zwangsläufig herrschte, war somit nur nach außen hin vorhanden. Hinter den Kulissen und im Rahmen von Videokonferenzen hingegen rauchten die Köpfe. Die Entscheidung für den fixen Saisonstart gemeinsam mit den Bergbahnen erfolgte trotz aller noch bestehenden Unsicherheiten.
Das ist zwar ein Termin, der in Ischgl und St. Anton nicht allzu weit von den bisherigen Gepflogenheiten abweicht. Aber in Zeiten wie diesen ist ein solch konsequenter Schritt beileibe nicht selbstverständlich.
Führungsstärke und Risikobereitschaft
Die verantwortlichen Touristiker in einem der intensivsten Tourismusbezirke Österreichs geben damit den Unternehmerinnen und Unternehmern in ihrem Wirkungsbereich sowie den Mitarbeitenden eine Perspektive und sie schaffen Motivation. Sie beweisen Führungsstärke und Risikobereitschaft und sie können damit Vorbild und Motivator für andere Orte und Destinationen sein. Nicht zuletzt ist dieser Schritt auch als klare Botschaft an die Tourismuspolitik auf Landes- und der Bundesebene zu verstehen.
Die genannten Destinationen wissen, so wie viele andere Tourismusorte und Betriebe in Tirol und anderen Bundesländern, dass sie eine Vielzahl von Stammgästen haben, die ihre Gastfreundschaft und ihr qualitativ hochwertiges Angebot schätzen. Und diese wollen wiederkommen, sobald die Möglichkeit dazu besteht. Zudem ist dieser Schritt wohl auch als Antwort auf das inzwischen geradezu krankhafte Tourismus-Bashing gegenüber Ischgl und Tirol zu sehen.
Spielregeln ja, aber mit Realitätsbezug
Selbstverständlich wird es im Sommer darum gehen, die aus gesundheitspolitischer Sicht aufgestellten Spielregeln einzuhalten, auch wenn so manches, was in dieser Hinsicht an Ideen und Vorschlägen derzeit in den Medien herumschwirrt, hinterfragungswürdig ist. Das, was dann aber tatsächlich gilt, werden die Verantwortlichen vor Ort professionell umsetzen.
Allerdings sollte in der Realität nicht nur in den genannten Destinationen, sondern auch andernorts in Tourismusregionen ein gewisser Pragmatismus Platz greifen können – und müssen. Der erfahrene Tourismuspraktiker Gernot Riedel, der einst im Tiroler Oberland seine Zelte aufgeschlagen hatte, formuliert dies in einem seiner Kommentare im TP-Blog mit folgenden Worten sehr treffend: „Es bedarf vielleicht auch einer gewissen Akzeptanz des Unvermeidlichen, welche wir in vielen anderen Bereichen seit Jahren und Jahrzehnten längst gewohnt waren.“
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