4. Dezember 2018 | 17:54 | Kategorie:
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Skitouren und ÖPNV – die Bewältigung der letzten Meile

Dem Bemühen, mehr Gäste für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewinnen, stellt sich immer wieder das Problem der sogenannten „letzten Meile“ entgegen. Diese Herausforderung besteht nicht nur für die Anreise in das Urlaubsgebiet, sondern sie betrifft auch die verschiedensten Outdoor-Aktivitäten, wie z.B. Skitouren oder Schneeschuhtouren, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Hier liegt das Problem häufig in der räumlichen Distanz zwischen der letzten Bushaltestelle oder Eisenbahnstation und dem Startpunkt der Tour. Das Schließen dieser Lücke ist nicht zuletzt auch deshalb von Bedeutung, weil viele Ski- und Schneetourengeher dank ihres ökologischen Zugangs bereit sind, öffentliche Verkehrsmittel zu benützen, wenn dafür die Rahmenbedingungen stimmen.

Pilotprojekt Schneetourenbus Schweiz

In der Schweiz startet in diesem Winter ein Pilotprojekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Lösung für die Bewältigung der letzten Meile für jene Skitourengeher anzubieten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen bzw. anreisen wollen. Die Initiative konzentriert sich in der Pilotphase auf sechs häufig frequentierte Ski- und Schneetourenziele in der Schweiz und sie bietet für die Bewältigung der letzten Meile einen Schneetourenbus an. Gebucht wird über das Internetportal schneetourenbus.ch, auf dem auch Informationen zu den Zielgebieten sowie Antworten auf organisatorische Fragen zu finden sind.

Breite Trägerschaft und gute Organisation

Der Schneetourenbus fährt bei genügend Voranmeldungen und guten Tourenverhältnissen. Spätestens zwei Tage vor einer Tour (also z.B. am Freitagabend für einen Sonntagtermin) erfahren die Angemeldeten, ob die Fahrt stattfindet. Bei der Treffgenauigkeit der heutigen Wetterprognosen und der Qualität der Lawinenlageberichte ist da praktisch immer ein klares Ja oder Nein zu erwarten.

Träger des Projekts sind der Schweizer Alpenclub, PostAuto Schweiz, Mountain Wilderness und die Hochschule Luzern (letztere u.a. spezialisiert auf die Themen Mobilität sowie Tourismus- und Freizeitwirtschaft). Dazu kommen noch Gemeinden und Tourismusorganisationen als regionale Träger und Unterstützer.

Mögliche Effekte

Ein spannendes Projekt, das bei erfolgreicher Abwicklung sowie anschließender Fortsetzung und räumlicher Ausweitung jedenfalls zwei wichtige Effekte zeitigen kann:

  • Das Zusammenführen von naturorientierten Aktivitäten und umweltorientiertem Mobilitätsverhalten, was zu einem in sich stimmigen Freizeitverhalten beiträgt.
  • Erfahrungen und Lerneffekte für vergleichbare Aufgabenstellungen, bei denen es ebenfalls um die Bewältigung der letzten Meile geht.

Skitouren und ÖPNV in Österreich

Empfehlungen für Wanderungen, Berg-, Ski- und Schneeschuhtouren, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternommen werden können, gibt es in Form von Broschüren und Informationen auf Internetseiten schon länger. So geben etwa Sektionen des Österreichischen Alpenvereins dazu ausführliche Schriften heraus wie z.B. die Broschüre „Skitouren mit öffentlichen Verkehrsmitteln − Großraum Innsbruck, Tiroler Oberland und Tiroler Unterland“.

5. Dezember 2018, 10:04

Wer den Verkehrsinfarkt erlebt hat, wenn etwa eine lange Kolonne von Individualtouristen aus dem Zillertal zum Skifahren nach Hintertux will, versteht, dass da weiter an Lösungen zu arbeiten ist. Man kann den Individualverkehr natürlich nur dann reduzieren wenn es attraktive öffentliche Verbindungen gibt.

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