Positive Steuereffekte dringend gefragt
Der allgemeine Kostendruck nagt an der Ertragskraft von Ferienhotels. Dies bestätigt der auf betriebswirtschaftlichen Kennzahlen basierende „Marktbericht der österreichischen Resorthotels„. Diese Bestandserhebung beruht auf einem repräsentativen Sample von Ferienbetrieben in Salzburg, Tirol und Vorarlberg. In der Wintersaison 2018/19 ist die Betten-Auslastung in der 4- und 5 Sterne-Hotellerie gegenüber dem Vorjahr um 5% schwächer ausgefallen. Zunächst führten die ausbleibenden Schneefälle zu weniger Anfragen und Buchungen. Auch das Schneechaos im Jänner verunsicherte viele Gäste. Der späte Ostertermin sorgte von vornherein für eine durchaus schwierige Ausgangslage.
Einen Sprung hat jedoch die Durchsetzung der Preise bei den Resorthotels gemacht. Hier stiegen die Gesamterlöse pro Nächtigung um 7,2% gegenüber dem Vergleichszeitraum. Der RevPAR (Revenue per available room), der das Verhältnis zwischen dem erzielten Zimmerumsatz (Netto-Logisumsatz) zu den verfügbaren Zimmern misst, stieg von 138 auf 144 Euro (+4,9%). Diese insgesamt optimalen Voraussetzungen konnten aber nicht zur Ertragssteigerung genützt werden. Das operative Ergebnis, das mit dem GOP (Gross operating profit) gemessen wird, war im Winter 2018/19 rückläufig. Der GOPPAR (GOP per available room) ging um 4,1% zurück. Die GOP Marge reduzierte sich dadurch von 40,6 auf 38,1%. Wobei in den ausgewerteten alpinen Regionen diese Werte im Winter unverändert deutlich höher sind als im Sommer (zuletzt 16,3%).
Der Winter sorgt quasi für die betriebswirtschaftliche Querfinanzierung des Sommers. Die präsentierten Maßnahmen zur Steuerreform gehören daher umgesetzt. Positive Steuereffekte, wie zB. die Senkung der MwSt., werden dringend benötigt, um die Ertragsaussichten nicht noch weiter zu minimieren.
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