Pistenzwergerl braucht das Land
In Ostösterreich werden heute die Semesterferien eingeläutet, und es ist zu erwarten (und zu hoffen), dass sich die Karawanen in Richtung Skigebiete bewegen werden. Seitdem Ende des letzten Jahres auf politischer Ebene die Frage der Schulsportwochen wieder Beachtung findet, taucht das Thema „systematische Nachwuchsförderung“ beispielsweise im Rahmen der Österreichischen Tourismusstrategie auf oder wird von Interessensvertretungen (auch kontroversiell) diskutiert. Gut so! Denn einerseits bewegen sich die Menschen immer weniger, andererseits steigt der Anteil der Migranten (oder auch von Menschen mit Migrationshintergrund) immer weiter an. Der häufig familiär geprägte Bezug zu Berg und „Bergsport“ wird damit immer dünner. Wollen wir unsere Marktposition als eine der führenden Wintersportdestinationen der Alpen halten, ist rasches Handeln angesagt. Jede Initiative in diese Richtung, wie auch rund um die Vorbereitung der Interski 2011 in St. Anton am Arlberg, ist zu begrüßen.
P.S.: Persönliche Bemerkung am Rande – damit das Pistenzwergerl so selbstsicher flitzt, wie auf dem Bild, sind folgende Investitionen „pro Helm“ in einem Zeitraum von 3-5 Jahren notwendig:
- zig-mal Nase putzen
- zig-Mal Tränen abwischen
- zig-mal aufheben und wieder auf die Ski stellen
- zig-mal zwischen die Beine nehmen, wenn´s zu steil ist (das freut die Bandscheiben)
- zig-mal aus der Lifttrasse klauben
Aber glauben Sie mir – es lohnt sich ;-))
Schön, dass Sie dieses wichtige Thema hier aufgreifen.
Man kann die Aussagen der ÖHV nur unterstreichen. Selbst die unmittelbar betroffene Branche der Jugendunterkünfte und Jugendreiseveranstalter hält nichts von einer Zwangsbeglückung. Zwang hat meist Trotz und Unmut zur Folge und ist der Motivation wenig dienlich.
Und die ist dringend notwendig.
Wir arbeiten hart an Konzepten den Schulskikurs Jahr für Jahr attraktiver zu gestalten. Zusammen mit der Skiindustrie, den Seilbahnen und all jenen die letztlich von dieser Basisarbeit profitieren, wird es auch gelingen die immer wieder diskutierte Kostenfrage für sozial Benachteiligte abzufedern. Ansonsten gilt es weiterhin die Motivation zu fördern, indem wir den Organisatoren (Lehrern) unsere größtmögliche Unterstützung in organisatorischen Belangen zukommen lassen und ein perfekt durchdachtes Wintersportwochenprodukt zur Verfügung stellen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und der gesamten Tourismuswirtschaft, dass auch in Zukunft viele „Zwergerl“ auf Österreichs Skipisten zu finden sind…
Bitte tun wir nicht so, als würden wir uns unabsichtlich missverstehen. Selbstverständlich war nicht gemeint, dass Kinder gezwungen werden, Ski zu fahren, sondern es ging darum, dass in der Summe aller mehrtägigen Schulveranstaltungen auch wieder eine Wintersportwoche fix am Programm stehen soll. Das heißt aber nicht, dass jeder einzelne Schüler dazu gezwungen wird. Faktum ist (leider), dass die Zahl der Schüler, die Wintersport machen, seit 1995 als die „Verpflichtung zur Abhaltung eines Schulskikurse“ in der Schul-VO gestrichen wurde, von 240.000 auf 150.000 zurückgegangen ist. Eine ganze Generation an Schifahrern, ca. 400.000 Kinder, sind bereits – im Sinne des Wintersports – verloren. Aber um die Diskussion wieder zu entspannen: Die „Verpflichtung“ war nur der zugespitzte Ausgangspunkt einer Diskussion, die bis zu einem Entschließungsantrag im Parlament geführt hat, der einstimmig beschlossen wurde. Keine Sorge, „Zwang“ kommt in diesem Antrag nicht vor. Damit können wir das Kapitel auch schließen. Verweisen darf ich dabei an die Allianz Zukunft Winter, der Initiative von Schiindustrie, Seilbahnen, Schilehrer und Wirtschaftskammer unter http://www.netzwerk-winter.at/de/allianz-zukunft-winter/gemeinsame-erklaerung.html.
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