Ja darf denn Ischgl das?
Jetzt ist aber Schluss mit lustig! Der rotzfreche und scheinbar von Lokalignoranz getriebene TVB Ischgl-Paznaun hat sich doch tatsächlich erlaubt, für sein „Winter-Abschlusskonzert“ von Megastar Robbie Williams, das am 3. Mai auf der Idalpe stattfinden wird, Rahmenbedingungen zu definieren, die auf nächtigungsrelevante Zielgruppen zugeschnitten bzw. für diese limitiert sind. Und zwar konkret: Ein Konzertticketkauf ist nur mit Gästekarte möglich, d.h. will man Robbie sehen, muss man in der Destination nächtigen. Nasowasaberauch. Eine bodenlose Frechheit, die natürlich sofort den Oster-Frieden im Land killt. Denn wie kommen denn die Einheimischen dazu, dass sie hier komplett ignoriert oder besser noch „diskriminiert“ und „ausgeschlossen“ werden, wie es Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl empfindet (siehe KURIER-Artikel vom 16.4.2014: http://kurier.at/chronik/oesterreich/robbie-williams-gibts-in-ischgl-nur-mit-hotelbett/61.036.315)
Meines Erachtens handelt der TVB in diesem Fall aber vorbildlich, denn einerseits erziehlt man durch diese „Auflagen“ eine zumindest teilweise Umwegrefinanzierung für das Veranstaltungsbudget (Übernachtung & Skipass als Bedingung) und andererseits kann man durch diese Limitierung wohl auch die zu erwartenden Karawanen von Tages- und v.a. Busgästen ausschließen, die in der Region viel weniger Wertschöpfung generieren würden, jedoch durch negative „Begleiterscheinungen“ wie Verkehrsbelastung (Stau, überlastete Parkplätze) und evt. auch Müll, das Empfinden der Einheimischen ganz sicher nicht positiv beeinflussen könnten.
Ensteht der Event-Gegenwind also nur durch „puren Populismus“, wie TVB-Obmann Alfons Parth im KURIER-Artikel zitiert wird, oder gibt es unter den TP-BloggerInnen und -leserInnen Meinungen, die das Vorgehen des TVB ähnlich verurteilen? Davon abgesehen, haben sich die Einheimischen überhaupt zu Wort gemeldet? Diskussion bitte 🙂
Wenn ich mir so die Diskussion der letzten beiden Tage auf diversen Facebook-Profilen anschaue, wird wohl weniger die Tatsache beanstandet, dass es sich um ein reines Touristenevent (=nächtigungsrelevante Zielgruppe) handelt … sondern die augenzwinkernde Rechtfertigung des lokalen TVB, dass sich Einheimische aus dem Umkreis ja eh problemlos ein Hotelzimmer und einen 2-Tages-Skipass leisten können, um ein Konzert von Robbie am Samstag Abend zu konsumieren.
Man könnte auch sagen: „name the facts“, Einheimische sind bei diesem Event unerwünscht.
Du nennst das im Sinne der Umwegrefinanzierung „vorbildlich“, dann kann man das auch genau so klar in die Ankündigung rein schreiben und erspart sich schnippische Repliken auf (nicht ganz ungerechtfertigte) Kritik.
@Thomas: Ich kenn die Diskussion nicht so genau, weil ich nicht vor Ort bin, wollte bewußt „aus der Distanz“ bzw. natürlich auch überspitzt/polarisierend kommentieren.
Ich war vor ca. 7 Jahren einmal live dabei (PINK) – da war es noch mit Tagesliftkarte (ca. € 50,-) möglich bzw. haben viele Konzertbesucher als Skitourengeher den Berg erklommen. Das hätte man damals aus Veranstaltersich auch „großzügig“ nennen können, genau so wie jetzt „diskriminierend“…
Eine noch deutlichere Kommunikation ist aus meiner Sicht gar nicht notwendig, da die Bedingungen des Zutritts ja eh eindeutig formuliert sind. Hätte der TVB (so wie du schreibst) das noch klarer formuliert, würden dann die Wogen noch höher gehen?
@Stefan Es hat nicht lange gedauert, bis jemand das Kleingedruckte gelesen und 1+1 richtig zusammen gezählt hat. Wenn dieser Jemand halt der Tiroler AK-Chef ist, kommt das rasch in die Zeitung.
Ich kann mich gar nicht erinnern, jemals mit Zangerl einer Meinung gewesen zu sein 😉 Hier hat er aber den Finger auf eine offensichtlich offene Wunde gelegt – anders kann ich mir die Replik des TVB nicht erklären.
Die gewählte Formulierung „Selbstverständlich werden Einheimische in keiner Weise diskriminiert und sind ebenso herzlich willkommen wie Gäste“ entbehrt angesichts der Fakten nicht einer gewissen Situationskomik.
Ich sehe das nicht dramatisch, wundere mich nur über die Kommunikationsstrategie seitens des TVB. Sie haben Mut genug, ein tolles Event nur für Nächtigungsgäste aus dem Boden zu stampfen … aber zu wenig Mut, das klar und offen zuzugeben?
Gut argumentiert (betr. Kommunikationsstrategie des TVB) – hast recht.
Hoi Hoi,
Die Frage ist doch immer „wer“ einheimisch ist. Plötzlich fühlt sich ein Burgenländer, der einmal drei Wochen eine Probezeit hinter sich gebracht hat auch als Einheimischer.
Ischgl machts genau richtig so. Meldezettel als Eintritt zur Eintrittskarte! 🙂
Ich buch mir sowiso vorsichtshalber immer um diese Jahreszeit ein Zimmer in Ischgl. Los werd ichs im Zweifelsfall sowiso.
#dontdrinkandrive
Ich grüße euch aus dem Ötztal,
Manuel
@Manuel: Gut gemacht und „unternehmerisch“ gedacht 🙂
Der Zangerl soll sich mal a bisserl zurückhalten mit seinen Aussagen!
Diejenigen die diesen Event bezahlen und organisieren müssen, sollten auch darüber entscheiden können, wer die Gäste sein „dürfen“!
Manuel mein Freund, du hast es auf den Punkt gebracht …!
Aber vielleicht schickt die Arbeiterkammer dem TVB Ischgl eine Beschwerde (dieses Grinsen in den Gremien möchte ich jemals sehen)! Ich glaube genau in der AK sitzen viel zu viel unsinnig bezahlte Personen, allen voran der Zangerl!
Dem Land Tiro die Treue
Christoph
Der Zangerl kann sich ja den Robbie Williams selber in seinen Garten bestellen und dann ganz Österreich einladen, inklusive aller Leih- und Hilfsarbeiter von seiner Abteilung! (Diese könnte er ja auch während seiner eigenen Urlaubszeit betreuen!)
Eine Schneekanone stellt ihm sicher der TVB Ischgl bereit inklusive TOI Toilette!
mit freundlichen Grüßen
Christoph Stock
Ischgl bekommt meine volle Unterstützung, Anerkennung und Achtung! Ich schaue neidisch aus St. Christoph über die Berge zu Euch und wünsche ein tolles und erfolgreiches RW Wochenende. Weiter so!
Bravo TVB Ischgl-Paznaun!
Alles richtig gemacht!
Nur so haben alle Unterkünfte in See, Kappl, Ischgl, Galtür was davon. Und vieleicht auch noch die Restaurants da die Gäste auch am Abend vorher was essen müssen.
Wäre dies nur eine Tagesveranstaltung mit nur Tagesgästen hätte nur einer im Tal was davon. Nämlich die Silvetta-Seilbahn AG.
Ich weiß nicht warum Zangerl glaubt das Tiroler dadurch ausgeschlossen sind. Wo steht, daß es einem Innsbrucker verboten ist sich ein billiges Zimmer in See zu suchen und damit am Konzert teilnehmen zu können????
Ich glaube Zangerl versteht nicht was er selbst sagt. Ausserdem kennt er sich geografisch in Tirol nicht aus.
Denn wenn ich als Tagesgast hin will fahr ich vor Landeck in einen großen, langen Tunnel ins obere Gericht. Dann über die Grenze in die Sch….. und nach Sam…… hoch. Dann mit einer doppelstöckigen Gondelbahn auf den Berg und mit den Ski zur Alp Tr…… hinunter. Weiter gehts mit einem Sessellift hoch danach mit Ski auf die Ida……zum Konzert hinunter.
Tipp an Zangerl: Wenn er glaubt das sich viele Tiroler dadurch diskriminiert fühlen und einen bleibenden pychischen Schaden davon tragen könnten kann er ja auf eigene Kosten ( nicht auf Kosten der AK ) einen Weltstar anstellen und vor der AK Innsbuck ein Gratis-Konzert veranstalten. Dann hätte zum ersten mal auch die Hotelerie und Gastronomie im Großraum Innsbruck einen Vorteil von Zangerls Arbeit in der AK.
Ischgl hat diese Veranstaltung gemacht damit auch Ende der Saison noch etwas geboten wird und etwas los ist. Ischgl macht dies toll! – und hat über viele Jahre sicher nichts daran verdient und dennoch durchgehalten. Seitens Zangerl gab es in dieser Zeit sicher keine Unterstützung. Jetzt springt Zangerl auf den Zug auf um auf fremde Kosten ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen . Er soll die Aufmerksamkeit haben und ich bin mir sicher das 95% der Tiroler kein Problem mit der Sache haben.lg richard
Ich finds gut, dass man hier die Wertschöpfung für die Region in den Vordergrund stellt.
Und die Einheimischen …. In Ischgl ist doch sowieso fast jeder in irgendeiner Form Vermieter, miete ich mir halt ein Zimmer bei mir selbst ….
An Ischgl : einfach großartig, diese Event-Rahmenbdingungen sind genial. Auch wir schauen neidisch aus Bad Kleinkirchheim in die „Ferne“. Gibt es bei einem Event eine Alternative zum unternehmerischen Denken ? Also an diverse TVB : Bitte von den Besten lernen !
Der TVB Ischgl kann der AK für die „G’schicht“ dankbar sein. Diese PR ist unbezahlbar… Alle reden über Ischgl und das RW Konzert…
Ein AK Praesident der sich in den Dienst der guten Dache stellt, fuer die Konsumenten kämpft u fuer PR sorgt – was will man mehr! Oberflächlich betrachtet zum Lachen! In der Tiefe leider zum Weinen und bezeichnend fuer viele Dinge die in Tirol in Bezug auf Tourismus falsch laufen – diese aufzuzählen, dafür reicht leider der Platz nicht aus!!
All the best fuer Ischgl und das Konzert – wir halten die Daumen und freuen uns mit euch!
lg aus Soelden
der guten Sache 😉
Danke für die zahlreichen Beiträge. Das Thema wurde nun ausreichend behandelt 🙂
Hallo Stefan, dabei hab ich ja noch gar nix dazu gesagt 😉
Na dann – bitteschön – leg los! 🙂
Das ist doch immer typisch AK… Wie die Wassergeschichte (gratis Wasser in Lokalen) Argument Wasser kostet im Einkauf ja nichts… Und auf der anderen Seiten Mindestloehne, Ruhezeiten, und und und…. Und wer bezahlt das Personal das einschenkt, wäscht, poliert, serviert,…l? Diese AK ist einfach realitätsfremd und einfach gelangweilt in Ihrer eigenen politischen Welt.
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