Ist ein Blog noch zeitgemäß?
Ein kleiner kritischer Gedanke über die Zukunftsfähigkeit des geschriebenen Wortes im Rahmen eines klassischen Blogs und dessen heutigen Medienumfelds. Wieviel Aufmerksamkeit erreicht man über diesen Kanal?
https://youtu.be/qxokULB0DE0
Die Frage von Philipp Pazel ist angesichts der Entwicklung der digitalen Medien und ihrer Inanspruchnahme absolut berechtigt. Als Freund des geschriebenen Wortes will ich dazu einige Überlegungen einbringen.
Das Video im TP Blog, in dem Philipp Pazel seine Frage vorbringt und begründet dauert 3 Minuten und 46 Sekunden. Dasselbe in schriftlicher Form festgehalten würde vermutlich um die 3.000 Zeichen inkl. Leerzeichen ausmachen, also eine eineinhalbzeilig geschriebene A4 Seite füllen. Einigermaßen geschulte Leserinnen und Leser würden die wesentlichen Inhalte des geschriebenen Textes in einem Bruchteil der Video-Zeit erfassen – womit sie bei der Informationsaufnahme einen Zeitgewinn herausholen würden.
Philipp Pazel hat Recht, wenn er darauf verweist, dass ein guter Text dem Autor einen gewissen zeitlichen Aufwand abverlangt. Aber auch die Produktion eines Videos mit dem Anspruch, für den Betrachter die wesentlichen Inhalte in eng bemessener Zeit auf den Punkt zu bringen, erfordert seine Zeit.
Was die Texte betrifft, so gibt es zweifellos eine gar nicht so kleine Zielgruppe, die lesen kann und auch in der Lage ist, dies schnell und selektiv zu tun. Diese Gruppe schätzt den Zugang zu Informationen via schriftlich formuliertem Text.
Dazu kommt, dass ein Text, der schriftlich vorliegt, für weiterführende Arbeiten wie z.B. Presseartikel, Diplomarbeiten oder Dissertationen leichter herangezogen werden kann als ein Video. Ein Video müsste in solchen Fällen (zumindest in Teilen) erst einmal transkribiert werden – und alle, die irgendwann die Aufgabe hatten, Interviews zu transkribieren, wissen, was das für eine kurzweilige Arbeit ist.
Ich denke, dass beide Medien, schriftlich formulierter Text und Video, je nach Thematik und Inszenierungseignung der Inhalte ihre Berechtigung haben. Sie können auch kombiniert werden, beispielsweise in Form eines Begleittextes zum Video, sei es als Erläuterung, als Inhaltsangabe, als Resümee oder als all das zusammen.
Insgesamt bin ich der Überzeugung, dass ein Blog und damit auch das Schreiben im Blog seine absolute Berechtigung besitzt und zukunftsfähig ist. Und wenn mit anderen Medien größere Reichweiten bzw. mehr Klicks erreicht werden können, stellt sich im Hinblick auf den Anspruch, den ein Blog erfüllen will, doch auch die Frage: Geht es nur um Traffic oder geht es auch um Tiefe und Nachhaltigkeit: Im Idealfall wohl um beides, und dazu kann ein Mix aus Text, Foto und Video absolut hilfreich sein. Fest steht jedoch: Sollen diese Zugänge qualitätsvoll sein und ihr Ziel erreichen, lässt sich ein gewisses Maß an Kopfarbeit und Zeitaufwand nicht vermeiden.
Hier hat eine spannende Diskussion zu „blogging“ vs. „vlogging“ begonnen! Das Thema ist komplex; die Wahl der optimalen Form dafür, Inhalte zu transportieren, ist abhängig vom Inhalt, von der Zielgruppe, von der gewünschten Reaktion, von der Zeitspanne, für die das Thema relevant ist usw. usf. Dazu ist auch schon Einiges publiziert worden.
Einerseits konkret aus der Sicht eines Nutzers des TP-Blogs und andererseits aus der Analyse der Zugriffe auf „Aktuelles“ auf unserer Homepage darf ich noch einen Punkt ergänzen: Die Beiträge werden nicht nur unmittelbar nach ihrem Erscheinen gelesen bzw. angesehen, sondern vielfach auch dann, wenn anlassbezogen zu einem bestimmten Thema recherchiert wird. Wichtig ist also, dass sie von Suchmaschinen bzw. der Suchfunktion des Blogs gefunden werden. Bei Videos erfordert das eine wohlüberlegte und möglichst umfassende Beschlagwortung.
Einen Blog für die Kommunikation und die Verteilung Ihrer Infos zu nutzen ist nicht nur zeitgemäß sondern nachhaltig und smart.
Warum?
1. Die Inhalte (Bilder und Ihr Text) werden von Google Ihrer Website, Ihrem Unternehmen und somit Ihnen zugeordnet.
Dieser Inhalt stärkt, Ihre Themenkompetenz und somit die Findbarkeit für Ihre Zielgruppe bei Google.
Nutzen sie den Blog als „Zentrale“ Ihrer online Kommunikation und teilen Sie Ihre Inhalte von dort auf Facebook und andere Plattformen wie Twitter, Instagram, Linkedin etc.
Dadurch beibt der Inhalt aus Sicht von Google „Ihr Eigentum“ wird Ihnen zugerechnet und sie erreichen trotzdem die Multiplikation und Aufmerksamkeit über Facebook Twitter, Instagram etc.
Zusätzlich hilft Ihnen diese „Social Signals“ bei Google. Einen Link auf Ihren Bog haben Siea damit auch gerade geschaffen. Das unterstützt Ihre Auffindbarkeit.
Wenn Sie den Inhalt nur auf Facebook posten „gehört er“ Facebook und „verschwindet“ innerhalb kürzester Zeit in den Milliarden anerer Postings auf Facebook. Oder suchen Sie regelmäßig in Faacebook nach Artikeln von vor 3 Wochen?
Ihr Blogartikel steht Ihnen auf Ihrer Seite jederzeit zu Verfügung und die können ihn immer wieder verwenden wenn „es passt“.
Z.b. als Link in Ihren Angebote oder E Mails an potentielle Gäste.
Ja. Ihr Blog ist zeitgemäß und bringt’s
Ihr
Michael Mrazek
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