Innovationen sprengen traditionelle Geschäftszweige
Heimo Rollett schreibt in seinem letzten Editorial der Immobilienwirtschaft Bemerkenswertes über den Umgang mit Innovationen. Ich zitiere ihn auszugsweise: Während man noch in Internetforen über 3D-Drucker liest und sich fragt, ob das ernst gemeint ist, werden schon Büros und neuerdings auch Hotels mit der Science-Fiction-Methode gebaut. Ein junger Hupfer namens Lewis Yakich lässt derzeit gerade auf den Philippinen eine 140 Quadratmeter große Hotelsuite „drucken“ und verweist darauf, dass diese Art zu bauen rund 60 Prozent günstiger sei – und außerdem in wenigen Wochen fertig. Wir werden lernen müssen, mit Überraschungen umzugehen…Die Vogel-Strauß-Strategie hilft nicht mehr…Jede einzelne Innovation kann einen ganzen traditionellen Geschäftszweig sprengen.
Die New Yorker Taxis haben es begriffen, schreibt Rollett weiter, während alle anderen über UBER lamentieren, stellen die Dienstleister im Big Apple ihre Flotte um und bieten Minivans mit mehr Beinfreiheit, Ladegeräte für Laptop und Handy, ordentliche Klimaanlagen etc. Alles Dinge, die Fahrgäste bei den Privaten UBER-Fahrzeugen nicht vorfinden. Das könnte doch bei Immobiliendienstleistern auch funktionieren, oder?
Einfach zum Nachdenken.
Ein mittels 3-D-Drucker errichtetes Hotelzimmer würde dann vielleicht endlich die Chance bieten, die Errichtungskosten wieder mit den – leider unterentwickelten – Preisen in Einklang zu bringen. Also wenn es nicht gelingt, die Preise den Investitionskosten anzupassen dann machen wir´s halt andersrum.
Da hat uns die digitale Welt die erhöhte Preistransparenz und damit eine erschwerte Durchsetzung gebracht, sie bringt scheinbar auch die Chance dieser Herausforderung zu begegnen.
Schon richtig, doch dann müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass sich Vorleistungen und Multiplikatoreffekte ändern. Was ich damit meine? Mir sagte ein wirklicher Kenner nach der Wahl in OÖ, dass das Gros des Industriewachstums in diesem Bundesland mit Automatisierung d.h. ohne nennenswert zusätzliche Arbeitsplätze vonstatten gegangen sei. Wenn wir die touristischen Vorleistungen zunehmend automatisieren, werden sie wahrscheinlich günstiger, aber die Wertschöpfungsrechnung werden wir anpassen müssen. Und das gilt nicht nur für Ökonomen sondern auch für die Politik.
Kommentieren