Hybride Meetings
Hybride Meetings sind Besprechungen, zu denen sich manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam an einem Ort einfinden, andere aber online dazustoßen.
Mich persönlich betreffen sie gleich auf mehreren Ebenen: Immer mehr geschäftliche Termine finden in diesem Setting statt – ein Team des Auftraggebers ist in seinem Büro vor Ort, andere Teammitglieder kommen ebenso wie ich von verschiedensten anderen Orten dazu (aus dem Büro zuhause; aus einem Büro oder einer „Workation-Location“ irgendwo anders auf der Welt).
Ähnlich gemischte Zusammensetzungen haben bereits auch viele Lehrveranstaltungen an Hochschulen. Und darüber hinaus beschäftigen mich Forschungsprojekte, die unterschiedliche Aspekte von hybriden Meetings näher beleuchten.
Vor- und Nachteile im Fokus
Die Vor- und Nachteile dieser Besprechungsorganisation wurden insbesondere in den letzten Jahren viel diskutiert und kommentiert. Zu Beginn lag der Fokus häufig auf technologischen Fragen (und einem Knigge für Online-Meetings), dann sind die Herausforderungen an die räumliche Büroorganisation dazugekommen.
Stephan Berchtold, ein Österreicher, der als Senior Consultant bei einem kanadischen Unternehmen tätig ist, hat mich auf einen aktuellen Artikel zu diesem Thema aufmerksam gemacht. In ihm werden neben den leicht sicht- und greifbaren Bereichen Technologie und Ort & Raum zwei weitere grundlegende Rahmenbedingungen in den Fokus gerückt: Die gelebten – und im Lichte von hybriden Meetings möglicherweise radikal zu überdenkenden – Formen der Unternehmensorganisation und -kultur im Allgemeinen sowie der sozialen Interaktion im Speziellen.
Und damit werden treffsicher die Punkte angesprochen, bei denen sich Jungunternehmer – auch in vielen Teilbereichen des Tourismus – etwas leichter tun als Betriebe und Organisationen, die sich seit vielen Jahren am Markt etabliert haben und die dahingehend womöglich jetzt einen Transformationsprozess vor sich haben/hätten.
Interessierten sei deshalb als Anregung für weiterführende Überlegungen oder gar konkrete Umsetzungsschritte der angesprochene Artikel ans Herz gelegt (auf Englisch; die notwendige vertiefende Behandlung dieser Aspekte wird in weiteren Artikeln folgen).
PS: Die Konsequenzen der Auseinandersetzung mit dem Thema führen also weit über die Organisation von Besprechungen hinaus und reichen bis hin zu der drängenden Frage, wie man als Arbeitgeber für Fachkräfte weiterhin attraktiv sein kann.
Zu diesem Beitrag gab es Zustimmung: „Richtig, für unsere hybriden Meetings haben wir die räumliche Gestaltung und die Technik inzwischen im Griff.“ Aber es gab auch den Wunsch nach konkreten Beispielen zu Maßnahmen im Bereich der Unternehmensorganisation und -kultur im Allgemeinen sowie der sozialen Interaktion im Speziellen. Diese Beispiele sollten als Anregung dienen, was (in adaptierter Form) im eigenen Unternehmen umgesetzt werden könnte bzw. besser vermieden werden sollte, wenn es ganz allgemein darum geht, auch mit einem größeren Anteil an Arbeitsstunden, die außerhalb zentraler Büroräumlichkeiten erbracht werden, erfolgreich zu sein.
Nun ist der zweite Beitrag der ET Group / Worktech Academy zur hybriden Zusammenarbeit erschienen (auf Englisch): The barriers to hybrid collaboration that sit beneath the surface (https://www.worktechacademy.com/13478-2/). Er betont noch einmal die Bedeutung der organisatorischen Denkmuster sowie der sozialen Interaktion und führt Beispiele zu den damit verbundenen Herausforderungen an. Mögliche Lösungsansätze werden aber leider (noch) nicht geliefert; vielleicht folgen sie in weiteren Beiträgen. Oder wir lesen etwas darüber in Ihren Kommentaren!
Der dritte Beitrag zum Thema trägt den Titel „The ‘hybrid rainbow’: how to orient your company strategy for action“ (https://www.worktechacademy.com/the-hybrid-rainbow-how-to-orient-your-company-strategy-for-action/). Er widmet sich der Bedeutung einer Orientierungsphase, die Unternehmen durchlaufen sollten, um den besten Weg zu finden, die sozialen und kulturellen Hindernisse für eine hybride Zusammenarbeit zu überwinden (was schwieriger sein kann als die technische Ebene zu bewältigen). Der vierte und letzte Artikel dieser Serie wird sich dann mit der Umsetzung befassen.
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