Ein etwas anderer Rückblick 2015
Frage 1: „Wie heißt der weltweit größte Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten, der selbst keine Zimmer besitzt oder bewirtschaftet?“
Frage 2: „Wie heißt das weltweit größte Medienunternehmen, das selbst keine Inhalte produziert?“
Frage 3: „Wie heißt das weltweit größte Taxi-Unternehmen, das selbst keine Taxis besitzt?“
Die Antworten auf diese Fragen (Airbnb, Facebook, Uber) zeigen uns, wie weit sich das Phänomen Digitalisierung in unser tägliches Leben eingenistet hat. Die Journalistin Gretel Weiß nenn es „Silicon-Valley-Geschäftsmodelle“ mit dem einfachen Prinzip und Ziel, die Kunden zu vernetzen und ihre Bedürfnisse schneller, besser, einfacher und billiger zu befriedigen.
Wir werden uns 2016 weiter und verstärkt mit dieser Digitalisierung auseinandersetzen (müssen), denn sie wird auch unsere Dienstleistungsbranche durchdringen.
In den letzten Jahrzehnten haben wir die permanente digitale Revolution erlebt. Sie ist aber noch lange nicht zu Ende. Aufreger wie der Umgang mit persönlichen Daten im Netz oder weltumspannende Cyberverbrechen machen uns die neue Welt aber auch unsere zunehmende Verletzlichkeit bewusst.
Der Tourismus gehört weltweit zu den Wirtschaftszweigen, der die digitalen Medien am häufigsten nutzt um seine Produkte anzubieten. Das hat letztendlich zu Homepages mit immer besseren Funktionalitäten geführt aber auch zu hohen Gebühren bei den weltweit operierenden Buchungs¬plattformen und zu Werbebeiträgen bei Google & Co geführt.
Die Preistransparenz wurde dabei soweit erhöht, dass es in den letzten Jahren der Hotellerie nicht gelungen ist, ihre Preise in dem Umfang anzuheben, wie es die Kostenerhöhungen notwendig gemacht hätten.
Der Gast sucht seine Informationen nicht mehr nur in Zeitungen und Prospekten auch Reiseblogs helfen bei der Suche nach einem idealen nächsten Urlaub und Gäste tauschen ihre Urlaubserlebnisse und Kritik und Anerkennung in Social Media aus oder informieren sich auf den Facebook-Seiten der Hotels und sonstigen Anbieter.
. . . und das ist nur ein kleiner Teil dessen was auf uns zugekommen ist und sich noch weiter auf uns zubewegt. Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass sich die Welt immer rascher ändert und wir diese Änderungen nicht als Gefahr sondern als Chance wahrnehmen. Das ist uns bisher schon ganz gut gelungen.
Hochgeschätzte Herren,
alles vollkommen richtig und wichtig. Aber was man den Betrieben und Destinationen genauso unmissverständlich mitteilen muss ist die Tatsache, dass die personenbezogene Dienstleistung das Kerngeschäft im Tourismus ausmacht und durch nichts, weder „Digitalisierung“ noch „Industrie 4.0“, für die nächste Unternehmergeneration zu ersetzen sein wird. Im Gegenteil!
Kommentieren