Basel IV lässt grüßen
Banken und Kreditnehmer haben sich gerade an die Ruhe und den Komfort gewöhnt, die aus dem scheinbaren Ende regulatorischer Emsigkeit und niedrigen Zinsen resultieren – da drohen schon wieder neue Unbequemlichkeiten: Bisher konnten die Kreditinstitute die Risikogewichte auf ihre Forderungen aufgrund eigener Erfahrung innerhalb einer vorgegebenen Methode selbst festlegen. Damit ist es nun teilweise vorbei, der Handlungsspielraum wird eingeschränkt. Vor allem Begünstigungen, die aus hypothekarischen Sicherheiten resultierten, sollen herabgesetzt werden und darüber hinaus soll eine generelle Eigenkapitalanhebung den Finanzierungssektor stärken und krisenfest machen.
Das wird Immobilien- und Tourismuswirtschaft treffen, deren teilweise niedrigen Zinssätze auch mit den angebotenen Sicherheiten begründet werden konnten. Zurzeit überdecken noch die niedrigen Kapitalmarktzinsen sämtliche Verteuerungen von Finanzierungkosten. Sobald allerdings die Zinsen wieder steigen und die regulatorischen Maßnahmen ihre Wirkung entfalten, ist mit einer deutlichen Verteuerung der Finanzierungkosten zu rechnen, die von zweierlei Treibern angestoßen wird.
Als Konsequenz bleibt den Unternehmern wohl nur weiter auf Eigenkapitalstärkung zu setzen oder auf alternative Finanzierungen (Crowdfunding, Privatbeteiligungen etc.) zurückzugreifen. Letztere machen zwar derzeit ein noch verschwindendes Volumen aus, bei weiterer Verteuerung der Finanzierungsquelle Bankkredit wird jedoch ihre Bedeutung weiter zunehmen.
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