Finanzierung via Internet
Das Internet hat gerade in der Hotellerie zu umfassenden Änderungen vor allem im Bereich des Absatzes geführt. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass früher oder später auch im Bereich der Finanzierung neue Optionen entstehen.
Crowdfunding ist eine davon und die Möglichkeit viele Investoren mit kleinen Beträgen zu einem Investment im Tourismus zu veranlassen, kann für Kleininvestitionen und Start-Ups eine Möglichkeit darstellen, sowohl das notwendige Kapital aufzubringen als auch künftige Kunden anzusprechen und zu binden. Damit endet die Geschichte aber keineswegs. Seit April dieses Jahres wird mit finpoint ein neuer Marktplatz zur Verfügung gestellt, der es Unternehmen leichter als bisher ermöglichen soll, die Bankkredite auch außerhalb ihrer lokalen Umgebung zu finden. Zu diesem Zweck muss man sich auf der Plattform registrieren und seine Daten einspeisen, die allerdings vorerst Kreditinstituten anonym zur Verfügung gestellt werden. Erst im Lauf eines weitergehenden Interesses eines möglichen Finanzierungspartners ist dann auch eine volle Offenlegung der Unternehmensdaten erforderlich.
Die Bankenwelt wird sich allerdings noch in vielen weiteren Bereichen verändern: Bezahldienste über Handy werden Kredit- und Bankomatkarten Konkurrenz machen und die Möglichkeit von der Wohnzimmercouch seine Veranlagungen zu steuern wird den auf Vermögensveranlagungen spezialisierte Banken zusetzen. Da darüber hinaus auch noch neue regulatorische Anforderungen zu verkraften sind, ist zu erwarten, dass die Erträge der Kreditinstitute in nächster Zeit nicht in den Himmel wachsen.
Für die kapitalsuchenden Unternehmen sind damit jedoch auch einige Änderungen verbunden: Das größere Angebot an Finanzpartnern bedeutet jedenfalls mehr Unabhängigkeit bei deren Auswahl. Die Finanzierung und der Umgang mit den Finanzgebern bedeutet jedoch auch die gewohnten Wege zu verlassen und etwa Aktivitäten wie Investorenpflege im Sinne von Berichterstattung und Kontakthalten mit Investoren zu etablieren.
Die Welt ist wieder einmal dabei sich zu ändern. Mehr darüber findet sich:
https://www.conda.at/
Für alle, die noch den „konventionellen“ Weg über ihre Banken gehen (müssen) wäre in der Bankenwelt wohl die Trennung von Kommerzbanken und Investmentbanken am hilfreichsten. Denn dann bräuchten die Kommerzbanken nicht mehr so viel Eigenkapital hinterlegen, weil deren Risiko gering ist (Barazon in seinem lesenswerten „Volkswirt“: Kreditausfälle unter einem Prozent der Bilanzsumme – in unruhigen Zeiten maximal 3 %). Und wer seinen Weg über riskante Investmentbanken geht, muss eben mit deren Pleite rechnen. Diese doch so logische Trennung wurde, wie wir wissen, in den USA wieder vollzogen, in Europa noch nicht.
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