Istrien – eine fast perfekte Bikedestination
Unter Radfahrern hat Istrien schon seit langem einen Namen – ist es doch von Mitteleuropa aus leicht erreichbar, bietet bereits mildes Klima, wenn in den Alpenländern noch Schnee liegt und letztendlich ist es die Zone Mitteleuropas, wo Berge und Meer und verschiedene Kulturen zusammentreffen. Für den Rennradfan werden außerhalb der Urlaubssaison wenig befahrene Straßen und für den Mountainbiker landschaftlich abwechslungsreiche Touren geboten, die nicht für Höhenrekorde aber doch für einige Sehenswürdigkeiten gut sind. Aus diesem Grund wurden einige Anstrengungen unternommen, das radfahrende Publikum nach Kräften zu verwöhnen: Neben der Signature-Route Parenzana, die über mehr als 120 km von Triest nach Porec auf der Trasse einer ehemaligen Schmalspurbahn errichtet wurde, werden Routen sowohl für Rennradler als auch Mountainbiker angeboten, eine Homepage zum Download von Routen und GPS-Daten bereitgestellt, gutes Kartenmaterial zur Verfügung gestellt und vor Ort umfangreiche Beschilderungen veranlasst. So ist im Laufe der Jahre aus den vorhandenen natürlichen Ressourcen wie Straßen, Wege und altes Kulturland ein attraktives touristisches Spezialprodukt entstanden.
Unverständlich sind allerdings kleine Defizite, die für den kleinen oder großen Ärger sorgen: Die Routen werden im Prospekt und auf der Homepage unterschiedlich bezeichnet, was beim Download von Touren für Verwirrung sorgt. Für die Track-Aufzeichnungen wurde ein sehr punktesparender Modus verwendet, der auch eine GPS-gesteuerte Tour zu einer Rätselrallye macht – vor allem dann wenn die Beschilderung wieder dann nicht vorhanden ist, wenn man sie dringend bräuchte. Und warum die deutsche Übersetzung eines Tourenübersichts-Brochüre so grottenschlecht sein muss, bleibt unverständlich.
Trotzdem – es hat sich viel getan bei unserem südlichen Nachbarn: Klima, Meer und Weine waren schon immer eine Reise wert und auch in Richtung Qualität bei Unterbringung und Kulinarik gibt es sichtbare Verbesserungen und auch einige echte Highlights. Aber auch hier gilt, dass man in Wirklichkeit nie am Ziel ist und immer noch Platz für Verbesserungen bleibt.
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