24. März 2014 | 11:02 | Kategorie:
6

Wenn ich nicht Ski fahre….

„Wenn ich nicht Ski fahre“ – so lautet der Titel einer Broschüre von Alta Badia mit Karten für Spaziergänge, Langlaufen, Schneeschuhwanderungen und Rodeln. Alta Badia reagiert damit – wie natürlich anderer Winterdestinationen – auf den Trend, im Schiurlaub nicht jeden Tag auf der Piste zu verbringen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich diese alternativen Wintersportler nur dann richtig wohl fühlen, wenn sie nicht mit den Lift-Skifahrern konfrontiert sind.

Wir haben im Team von Kohl & Partner eine Idee besprochen, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte: Eine speziell inszenierte „SOFT-WINTER-AREA“ in jeder Alpinski-Destination.

Also ein Areal (eine Zone oder ein Berg), das für den alternativen Wintersport reserviert ist. Für Skitourengeher, Winterwanderer, Schneeschuhwanderer, Rodler, Lanfläufer. Dieses vom Liftbetrieb getrennte Areal ist gekennzeichnet und inszeniert, wird zum Teil präpariert und verfügt über mindestens eine gute Hütte – idealerweise als Ziel für Wanderer und Tourengeher. Erreicht man dieses Areal nur über eine Gondelbahn oder über eine Mautstraße, dann sind auch Einnahmen für diese Infrastruktur gesichert.

24. März 2014, 21:08

Falsch, „ist gekennzeichnet und inszeniert“ und Nein. Das ist der falsche Weg. Es gibt schon genug Fun-Welten. Schön, dass man es so einfach aufzeigt, wie man die Touris melken kann.

25. März 2014, 7:55

Wir haben diese „Zone“ bereits, der Talschluss von Wagrain-Kleinarl mit dem Jägersee bietet genau diese Erholung, die gesucht wird…
Übrigens nach wie vor beste Loipenbedingungen von Kleinarl bis zum Jägersee und auch der Winterwanderweg ist präpariert!

25. März 2014, 10:18

Es ist höchste Zeit, Räume für Nicht-Schifahrer zu schaffen ist, ob dies in jeder Skidestination sein muss, ist fraglich (z.B. in „Halligalli“ Skigebieten ist das eher unpassend).

Es wäre auch ein Ansatz, einem Ort/einer Region selbst ein klareres Profil zu gebe: als Destination für Naturliebhaber – mit Infrastruktur (ein Streifen präparierter Piste für Tourengeher, ausgewiesenen Abfahrten für Freerider, Rodelbahn, Winterwanderweg), die vom Nutzer bezahlt wird (ob das über eine Gondelbahn sein muss, ist auch zu diskutieren), aber bitte OHNE Inszenierung, mit viel Ruhe und gemütlichen Gasthäusern, die ohne Dauerberieselung und DJ Ötzi auskommen. Das Potential dafür wäre da, da bin ich mir sicher…ich habe mir hierzu auch schon in meinem Artikel für das 6020 Stadtmagazin ein paar Gedanken gemacht
http://www.6020online.at/ausgaben/2014-feber/alpin-und-urban/

25. März 2014, 17:52

Das Wort „Inszenierung“ weckt offensichtlich negative Assoziationen. Daher ein paar Worte dazu:

Inszenierung ist das Schaffen und Verstärken einer Atmosphäre, die zur Destination und ihrer Gäste passt. Durch Inszenierung werden oft natürliche Gegebenheiten aufgewertet, Blicke gelenkt und Erfahrungen ausgelöst. Auch die Ruhe am Berg bewusst aufnehmen lassen oder den Blick in die weite Landschaft bewusst aufzunehmen, an besonderen Plätzen zu denen der Gast gelenkt wird, ist eine Form der Inszenierung. Inszenierung eines Bergs kann je nach Profil des Bergs Ruhe, Spaß, Genuss etc. verstärken.

Grundsätze zur sanften Inszenierung in der Landschaft und Fragen die sich die Destination dazu stellen soll:

1. Inszenierung muss markenkonform sein
 Passt die Inszenierung in die Landschaft / zur Destination? zB Ruhe vs. Spaß
2. Inszenierung muss das Thema verstärken und auf einer Geschichte aufbauen
 Welches Thema/Welche Themen soll(en) in der Destination verstärkt werden?
3. Inszenierung soll Erkenntnisse/Erfahrungen für die Besucher vermitteln
 Welche Zielgruppen sprechen wir an? Was bewegt die Gäste? Welche Emotionen und Erfahrungen sollen diesen vermittelt werden?
4. Inszenierung in der Landschaft (zB am Berg) soll mit möglichst wenig Technik hohe Emotionalität auslösen

26. März 2014, 8:05

Skifahrer kommen immer weniger! Und Gäste die blindlings einfach eine 6 Tage Skikarte kaufen gibt es bei uns wenige. Wir haben bereits eine gute Mischung. 1/3 6 Tage Skifahrer, 1/3 die ein bis zwei Tage Skifahren aber auch die restliche Zeit etwas anderes machen und 1/3 die mit dem skifahren überhaupt nichts zu tun haben. Gäste die nicht mehr skifahren wollen sagen uns meist: Wir sind zu alt, Skifahren ist zu gefährlich oder Skifahren ist uns zu teuer. Rodeln, Pistenhinauflaufen, Skifahren und Snowboarden lassen sich gut verbinden. Aber Langlauf, Ski-Touren gehen, Wandern und Schneeschuhwandern brauchen einen eigenen Berg und eine oder mehrere Hüten wo man auch rasten und einkehren kann. In Österreich können nur mehr langfristig 10 Regionen überleben die nur auf skilaufen setzen. Und dort muß alles passen. Beste Beschneiungsanlagen und modernste Lifte und jährliche Rieseninvestitionen. Daß schaffen einfach die meisten nicht. Und alle anderen sollten sich schleunigst für den Winter umdenken. Doch leider vertreten die Tourismusverbände eher die Interessen maroder Skilifte als daß Sie sich für die Unterkunftsbetriebe einsetzen würden. Und die Gemeinden verlängern das Leben todkranker Lifte mit Steuergeldern des Dorfes um einige Jahre. Es ist Zeit da mal einen Schlußstrich zu Ziehen!!!!

27. März 2014, 11:23

Lieber den Skisportnachwuchs fördern und frühzeitig an die Folgenerationen denken. Frühzeitig wären die 90er gewesen. Aber es ist noch nicht zu spät 😉
Jene Destinationen, die das verstanden haben und den jugendlichen Wintersportwochengast auch wie einen Gast behandelt und mit günstigen Preisen den Einstieg gefördert haben, kämpfen nun weit weniger mit sinkenden Gästezahlen, als jene die Kinder und Jugendliche nicht als Zielgruppe empfanden.

Kommentieren

 
Ihre Daten werden im Rahmen der Kommentarfunktion gespeichert, darüberhinaus aber für keine weiteren Zwecke verwendet. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kommentar zurücksetzen