10. März 2014 | 12:12 | Kategorie:
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Zukunft Alpentourismus

Die Süddeutsche hat sich Gedanken zum Alpentourismus gemacht: Lesen Sie mehr hier!

11. März 2014, 8:48

Liebe Frau Reisner,

danke für den Link. Gerade der Trend hin zu mehr Natur, mehr Echtem, mehr Ruhe und Sinn ist sehr spannend und die Alpen (Tirol) sind prädestiniert für solche Angebote. Wir versuchen diesen Trend und die Möglichkeiten beim 3.Tiroler Wellness Kongress zu beleuchten. http://www.b2match.eu/wellnesskongresstirol2014/

Bin gespannt, wie das Interesse an solchen Themen ist.

Liebe Grüße, Jeannine Moosbrugger (Cluster Wellness Tirol)

11. März 2014, 9:59

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit.
Die Gesellschaft entwickelt sich zu einer Power- Gesellschaft. Die Menschen arbeiten immer mehr. Es wird immer härter gute Jobs und damit meine ich solche, die einerseits zur inneren Einstellung passen und zweitens in denen Mitarbeiter nicht ausgebrannt werden, zu bekommen bzw. zu halten. Aus diesem Grund brauchen wir wieder Kraftplätze und Rückzugsflächen, wo wir wieder aus der natürlichen Ressource „Natur- und Kulturlandschaft“ Energie und Lebensfreude tanken können. Dazu kommt, dass sich immer weniger den Luxus Urlaub wirklich leisten können (denn wer will schon heutzutage noch mit 1000 anderen Gästen in einem Hotelbunker in der Türkei abliegen). Es sind Individualität und eigenverantwortliche Naturerlebnisse gefragt! Es wird deshalb für die Zukunft wichtig sein, eine möglichst ursprüngliche Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten, dazu gehört nicht zuletzt auch das hervorragende Netzwerk an Wander- und Bergwegen. Dann braucht es authentische und qualitätsvolle Unterkünfte (Hütten und Hotels), die ihre Produkte aus der Region beziehen und möglichst in Bioqualität anbieten. Und als letztes wird Information und „Ausbildung“ für die eigenverantwortliche Nutzung der Natur notwendig. Das klingt vielleicht noch etwas komisch, aber ich glaube, dass zukünftig immer mehr Menschen wieder Hilfe und Orientierung brauchen, um die Risiken bei einer Bergtour richtig einzuschätzen und auch mit der Umwelt respektvoll umzugehen. Wir müssen wieder lernen selbst für unser Tun Verantwortung zu übernehmen. Man muss wieder lernen, dass es sein kann, dass nach einem Unwetter ein Wanderweg abrutscht und nicht gleich am nächsten Morgen wieder „glatt gewalzt“ ist. Da hilft dann auch keine Klage vor Gericht. Irgendwie – glaube ich – brauchen und wollen das aber die Menschen wieder und möchten auch – in einer überreglementierten Welt – wieder selbst Verantwortung übernehmen.

13. März 2014, 23:13

„Auf in eine neue Wildnis!“ betitelt die Süddeutsche Zeitung ihren Artikel über die Zukunft des Tourismus in den Alpen, der auf Interviews mit fünf Persönlichkeiten mit unterschiedlichem touristischem Hintergrund beruht. Zu Beginn wird die Frage aufgeworfen, was es bedeuten könnte, dass das größte Gebirge Mitteleuropas mit den Wachstumsraten des globalen Tourismus nicht mehr mitzuhalten vermag und ob dem Tourismus in den Bergen ein grundsätzlicher Wandel bevorsteht.

Um es gleich vorwegzunehmen: Der Alpentourismus hat Zukunft, im Winter wie im Sommer. Dafür sprechen neben einer Reihe anderer Faktoren die Lage inmitten von Europa, die über Jahrzehnte hinweg erworbene, hohe touristische Kompetenz sowie die Tatsache, dass der Tourismus als einzige wirtschaftliche Säule in vielen Bergtälern mit Sicherheit kreativ weiterentwickelt wird.

Die zunehmende Bedeutung der Natur sowie naturnaher Themen und Angebote für den Tourismus steht außer Zweifel. Es steht aber auch außer Zweifel, dass technische Infrastrukturen sowie qualitativ ansprechende Unterkünfte – in welcher Form auch immer – in Zukunft nach wie vor gefragt sein werden. Der Gast will das eine ohne auf das andere verzichten zu müssen. Er sucht die Nähe zur Natur, will aber die gewohnten Annehmlichkeiten und Sicherheiten keinesfalls missen.

Der im Artikel erwähnte Wunderwanderweg ist dafür ein Beispiel. Die Sennhütte in St. Anton am Arlberg verfügt zum einen über ein naturnah gestaltetes Sommerangebot, macht aber jetzt und auch in Zukunft ihr Hauptgeschäft mit den Skiläufern im Winter. Auch der immer wieder zitierte Erfolg von Serfaus – Fiss – Ladis sowie anderer alpiner Destinationen beruht neben einer Reihe weiterer Faktoren auf der engen Verzahnung von Landschaft und Technik, von Natur und Komfort.

Schon seit einer Reihe von Jahren ist zu beobachten, dass die alleinige Fokussierung auf den Winter aufgeweicht wird. Dass dies in hoch gelegenen, ausgesprochenen Wintersportorten nur zeitverzögert eintritt, ist für jeden verständlich, der sich mit diesen Orten und deren Strukturen intensiver befasst.

Natur und Umwelt sowie die Orientierung an regionalen und biologischen Produkten gewinnen ständig an Boden, auch im Tourismus. Der Trend wird dadurch verstärkt, dass immer mehr Produzenten sowie Hotel- und Gastronomiebetriebe auf diese Schiene setzen und eine stets breitere und attraktivere Produktpalette bereithalten. Beispiele dafür sind landauf, landab bekannt.

Ein grundsätzlicher Wandel des Tourismus in den Alpen ist somit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu erwarten, mit räumlichen Verschiebungen sowie mit inhaltlichen Differenzierungen, thematischen Erweiterungen und qualitativen Weiterentwicklungen ist hingegen sehr wohl zu rechnen.

Der von Peter Habeler, Bergsteigerlegende aus dem Tiroler Zillertal, im zitierten Artikel vorgebrachte Wunsch, den Tourismus künftig von den Seilbahnen weg und in die Natur zu verlagern, wird daher nur bedingt in Erfüllung gehen. Nicht nur weil der Gast auch in Zukunft multioptional sein wird, sondern weil auch ein physisches und psychisches Platzproblem besteht. Denn wie hat ein namhafter Seilbahnunternehmer in diesem Zusammenhang einmal gesagt? „Mir würde es Angst machen, wenn die Massen, die im Winter in unserem Skigebiet unterwegs sind, im Sommer auf unsere Almwiesen ausströmen würden.“

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