11. Juli 2013 | 10:47 | Kategorie:
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Vom Hauen und Stechen…

Bei meinem morgendlichen Streifzug durch die digitalen Medien ist mir ein offener Brief der Geschäftsführer der Kärntner Tourismusregionen ins Auge gestochen, in welchem sie sich für eine Kultur des „kritischen Mitmachens“ aussprechen. Anlass waren wohl Aussagen des Hoteliers Siggi Neuschitzer in der Kärntner Kronen Zeitung zur Tätigkeit der Kärnten Werbung und der Kärntner Tourismusregionen. Nun ist mir dieser Beitrag leider nicht bekannt (vielleicht findet sich ja unter unseren Lesern aus Kärnten jemand, der uns hier Aufschluss geben kann), doch sehr wohl das Thema, um das es hier geht. Hauen und Stechen steht in Österreich auch tourismuspolitisch dort an der Tagesordnung, wo es um die Verteilung (knapper werdender) Mittel geht. Dass die Politik, deren freie Finanzspitze in Zeiten wie diesen ja auch dahinschmilzt wie die Eiswürfel in der Sommersonne, ihre Agenturen der Privatwirtschaftsverwaltung, also auch die Landestourismusorganisationen, gerne für eigene Zwecke missbraucht, haben auch nicht die Kärntner erfunden. So ehrlich muss man schon sein. Was nun Kärnten betrifft, so werden sich die Wogen nach dem letzten Landtagswahlergebnis noch lange nicht glätten. Denn auch wenn eine Regierung gebildet und mit vielen guten Vorsätzen in die neue Legislaturperiode gestartet ist, gilt es in den nächsten Jahren tourismuspolitisch in Kärnten noch vieles aufzuräumen. Dabei haben die Regionen – gemessen an anderen tourismusintensiven Bundesländern – ohnehin keinen leichten Stand. Aus diesem Grund kann ich den offenen Brief schon nachvollziehen. Und, liebe Kärntner, auch wenn es nicht tröstet: Menschen, die ihren Befindlichkeiten lautstark über die Medien Gehör verschaffen, gibt es auch anderswo, beispielsweise auf der anderen Seite des Großglockners…

15. Juli 2013, 10:46

Danke an Jutta Scalet von der APA-OTS Tourismuspresse, sie hat das „missing link“ beigesteuert:

Kronen Zeitung“ vom 10.07.2013 Seite: 16
Ressort: lokal

Ktn, Morgen

Babyhotelier sieht „Flipchart-Manager“ und will „Sterbehilfe“

Die Nerven liegen blank: Harte Kritik an den Kärnten-Werbern

Das braucht Kärnten im Sommer wie einen Kropf: Zwischen Touristikern fliegen die Fetzen. Hotelier Siggi Neuschitzer schimpft auf Kärnten-Werber Christian Kresse und seine in der „Krone“ getätigten Aussagen. Das sei Flipchart-Touristik, so Neuschitzer. Und: Unzeitgemäße Betriebe sollten „Sterbehilfe“ erhalten.

Kresse hatte in der „Krone“ die kompakte Ferienordnung in Deutschland, zu viele in der Hochsaison angesiedelte Events und das Hochwasser als mögliche Ursachen für die Tourismusflaute genannt.

Das will der Babyhotelier Siggi Neuschitzer nicht so stehen lassen: „Hochwasser-Ausreden sind Argumente von Flipchart-Touristikern. Sie haben keine Ahnung, was der Kunde will. Sie sind von Beratern gesteuert.“

Der Touristiker nennt als Beispiel erfolgreicher Arbeit sein Umfeld: „Ich hatte im Winter mit dem Lieser- und Maltatal keine Kooperation mit der Kärnten-Werbung und 7,5 Prozent mehr Nächtigungen.“ Die Tourismusmanager würden sich zu sehr um NischenprodukteFRITZ KIMESWENGERkümmern und das Kerngeschäft außer Acht lassen.

Ein Vorschlag Neuschitzers wird für Diskussionen sorgen: „Das Land soll sich überlegen, wie man Unternehmern, welche nicht mehr zeitgemäße Betriebe haben, den Ausstieg steuerlich erleichtert. Hier geht es um touristische Sterbehilfe.“

16. Juli 2013, 9:07

„Monchmol gehn mit an die Gaul davon“. Das war wohl ein treffender Kommentar eines Kärntner Hoteliers zu diesen Kronenzeitungsäußerungen. Seine eigenen Pferde im Griff zu haben, gehört zur Kultur der kritischen Auseinandersetzung. Egal welche Farbe die Pferde haben.

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