12. Februar 2013 | 13:48 | Kategorie:
5

Mitarbeiter-Buy-Out für Kleinbetriebe?

Leider ist in den Destinationen zu beobachten, dass zunehmend Kleinbetriebe (Gasthäuser, Cafe-Konditoreien, Pensionen, kleine Hotels…), die eine wichtige Infrastruktur für den Tourismus darstellen, zum Verkauf angeboten werden bzw. eine Umnutzung erfahren. Dahinter steht sehr oft ein Pionierunternehmer, der die 60 übrschritten hat und dessen Kinder – falls überhaupt welche da sind – den Betrieb nicht übernehmen wollen oder können. Diese schleichende Entwicklung ist gefährlich und ich sehe in der Wirtschaftspolitik eigentlich bislang keine Ansätze des gezielten Entgegensteuerns. Von unvermeidlichem Strukturwandel und Marktbereinigung ist die Rede. Jede Destination wird sich aber fragen müssen, welches Betriebs-Mix für den Erfolg notwendig ist und sein wird. Es geht nicht nur um Hotel-Masterpläne für 2020 sondern auch um einen Masterplan für diese Kleinbetriebe. Und hier müsste die Wirtschaftsförderung eingreifen und kreative Wege suchen, um diese Kleinbetriebe zu erhalten. Ein Vorschlag wäre: Ein gezieltes Mitarbeiter-Buy-Out-Programm, denn viele dieser Kleinbetriebe haben langjährige Mitarbeiter in Küche und Service, die vielleicht unternehmerische Ambitionen haben. Ich kenne jedenfalls solche Betriebe und Mitarbeiter. Ein zinsenloses Darlehen etwa müsste gerade jetzt nicht wirklich ein Problem darstellen. Vielleicht liest ein Wirtschaftsförderer diese Zeilen.

13. Februar 2013, 8:40

Kleinbetreibe waren, sind und werden immer die Deppen der Nation sein. Egal ob gewerbliche wie Metzger, Bäcker, Konditor oder Lebensmitteleinzelhändler, oder touristische wie kleine Hotels, alteigesessene Gasthäuser oder Pensionen. Diese bekommen von überall her nur Probleme. Egal ob nur Geringschätzung durch die Medien, Tourismusverbände, Banken und Bergbahnen. Oder Ärger mit den Potitikern, Gewerbebehörde, Gewerschaft und Arbeiterkammer. Daher braucht es keinen zu wundern, daß diese immer weniger werden und nach und nach zusperren. Es braucht auch keiner zu Jammern wenn deren Kinder diese Betriebe nicht mehr übernehmen. Wech ein junger will in diesem feindlichen Umfeld sein Leben lang arbeiten und den Deppen spielen.
Und die hinterlistigen Politiker wollen diesen armen Unternehmern jetzt auch noch verbieten, daß Sie Ihre Hotels, Gasthäuser und Pensionen zu Wohnungen umbauen.
Denn dies ist oft der letzte Ausweg für viele Betriebe.

13. Februar 2013, 8:46

Wieder einmal genau getroffen, am Beispiel Hinterstoder- wo man in Infrastruktur Millionen investiert, jedoch nebeher ein Bett nach dem anderem verloren geht. Das geht schon seit Jahren so dahin, Machbarkeitsstudien jagen sich gegenseitig den Rang ab – jedoch konkrete Maßnahmen aus der Politik sind nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Es gilt jetzt diese heisse Phase nur irgendwie zu überleben um danach in einem Juwel zu wohnen, dass Goldes wert sein wird. Ist das in den Köpfen der Politik auch so gewollt. Ein minimum an Betrieben mit einem minimum an Abgaben! Wer bezahlt dann die Förderungen für die Großen? Ein Fass ohne Boden wurde hier über Jahre kreiert und leider auch toleriert! Selbiges gilt in dieser Region auch bei den Forststrassen, welche fast alle mit FÖrdermittel gebaut werden und danach mit einem „Privatstrasse befahren verboten“ Schild verziehrt zu werden! Legal und von der Politik geduldet… doch baut kaum ein Kleiner eine Forststrasse! Wo man hinsieht wird es zusehend Sumpfiger!

Es ist nicht einmal einen Hauch an Willen von Seiten der Politik zu sehen – es wird lieber bei den Großen gefördert das es nur so rauscht, aber die Kleinen dürfen höflich buckeln wenn die Prominenz kommt.

Des Kaisers Zeiten sind längst vorbei – aufwachen und Dynamik in die Politik bringen – dass wäre gefragt. Zu durchwachsen ist der Lobbying Sumpf in dieser Gesellschaft geworden, um sich frei bewegen zu können!

Natürlich auch ein bischen brav sein…..und da gehört Lobbying standesgemäß nicht dazu!

13. Februar 2013, 14:01

Ich kann den beiden „Vorblogern“ nur beipflichten. Dass den schönen Tourismus-Statistiken in Kombination mit weiteren Statistiken eine andere Bedeutung zu kommt, zeigt ein Artikel auf dieser Homepage auf. http://tourismus-unternehmer-ebooks.com/2013/02/das-schonreden-der-tourismusfakten/

14. Februar 2013, 20:35

Es ist schon jetzt möglich, dass ein ambitionierter Hotel-/Gastroangestellter den Betrieb seines Chefs kauft und er dafür eine Unterstützung erhält (http://www.oeht.at/finanzierung-und-foerderungen/top-tourismus-foerderung/). Die Unterstützung besteht allerdings nicht in einem Nullzins-Kredit aber immerhin kann eine Haftung bzw. Zuschuss oder Kredit angesprochen werden. Gerade dieser Punkt sollte jedoch in Zukunft weiter ausgebaut werden. Ich hoffe, die Mitarbeiter können sich noch bis 2014 gedulden aber dann wird es eine Unterstützung für den „Kellner-Buy-Out“ geben.

21. Februar 2013, 11:50

Lieber Manfred Kohl!
DANKE und nochmals Danke für diesen Beitrag. Es mag schon stimmten, dass viele unsere kleinen Gastronomie und Hotel-Betriebe nicht mehr wirklich marktkonform sind. Aber ohne die ganzen Kleinen fehlt der sprichwörtliche Speck, der das Kraut fett macht. Die Restaurants, die Bars, aber auch die Lifte etc. brauchen diese zusätzlichen Betten damit die Umsätze stimmen. Von den verloren gehenden Arbeitsplätzen und der fehlenden Wertschöpfung durch den Wegfall der Kleinen gar nicht zu reden. …
Zu den von Ihnen vorgeschlagenen Weg muss es auch Maßnahmen zur wirtschaftlicheren und menschlicheren Fortführung der Betriebe geben: Zusammenarbeit auf allen Ebenen mit gegenseitigem Nutzen.
hier meine ausführlichen Gedanken dazu: http://www.hotelderzukunft.at/zukunftsimpuls-dieter-mayr-hassler.php

Kommentieren

 
Ihre Daten werden im Rahmen der Kommentarfunktion gespeichert, darüberhinaus aber für keine weiteren Zwecke verwendet. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kommentar zurücksetzen