Der Fels in der Brandung
Konjunkturverlauf und Arbeitsmarktdaten haben in den letzten Monaten wenig Anlass zur Freude gegeben: Der Euroraum musste ein leicht negatives BIP hinnehmen und wenn die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich auch ein positives Vorzeichen aufwies, war die Entwicklung doch eher mit schaumgebremst zu beschreiben.
Die Insolvenzzahlen für die Gesamtwirtschaft (eröffnete Verfahren und abgewiesene Anträge) für das vergangene Jahr zeigen, dass es nach dem Höhepunkt 2009 und einem zwischenzeitigen Abschwellen in den darauffolgenden Jahren 2012 wieder zu einem Anstieg um 2,4 % kam. Demgegenüber kann sich die Tourismuswirtschaft wieder einmal als Fels in der Brandung feiern lassen: Auch im vergangenen Jahr waren die Insolvenzzahlen rückläufig und mit einem Minus von 2,5 % liegen sie gar nicht im Trend der Gesamtwirtschaft. Aus den Daten der Tourismusbank war schon im Laufe des Jahres festzustellen, dass sich die Bonität der Betriebe verbessert hatte. Das niedrige Zinsniveau und die Zurückhaltung bei den Investitionen waren wohl für diese Entwicklung verantwortlich.Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass der durchschnittliche Ausfall für die Gläubiger und die Volkswirtschaft im Falle einer Tourismuspleite nur etwa 10 % des üblichen Schadens von mehr als EUR 3 Mio. beträgt, da es bei den Unternehmen der Gast- und Beherbergungswirtschaft meist um kleine Unternehmen geht.
Die Tourismusbranche hat sich seit Ausbruch der Finanzkrise als Konjunkturstimulator und als stabiler Faktor in der Volkswirtschaft etablieren können. Laut WIFO haben sich die Konjunkturaussichten für die nächsten beiden Jahren gebessert und für 2013 und 2014 wird ein reales Wachstum prognostiziert, sodass durchaus wieder mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft geblickt werden kann. Es ist zu hoffen, dass der kommende Aufschwung dazu genutzt wird, auch auf der Preis- und in der Folge auch auf der Ertragsseite Verbesserungen zu erzielen. Gute wirtschaftliche Ergebnisse sind allemal die beste Zukunftsgarantie und die Voraussetzungen auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zu bestehen.
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