Investitionstätigkeit im Krisenmodus
Während vor zehn Jahren vor allem in Wellnessanlagen investiert wurde, steht jetzt wieder die Betriebsgrößenoptimierung ganz oben auf der Investitionshitliste der Hotellerie. Denn um im harten Konkurrenzkampf bestehen zu können, werden Betriebe mit optimierten Betriebsgrößen angestrebt, die mit umfangreichen Zusatzausstattung – wie Seminareinrichtungen, Wellness- und Beautyanlagen – auch länger offenhalten können und im besten Fall zu Ganzjahresbetrieben werden. Das bedeutet natürlich auch eine Anhebung der Unterbringungskapazität und deren Ausweitung wirkt sich positiv auf Umsatz und Cashflow aus.An zweiter Stelle folgt die Qualitätsverbesserung. Der harte Wettbewerbsdruck aber auch der immer kürzer werdende Lebenszyklus touristischer Produkte zwingt die Branche wesentlich öfter zu Erneuerungsinvestitionen und fordert Innovationen. Weiterhin und schon seit mehreren Jahren rückläufig ist der Wellnesstrend, da in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Einrichtungen verwirklicht wurden und mittlerweile mehr als 1000 Hotels in Österreich diesen Angebotsschwerpunkt verfolgen.
Bemerkungswert ist der Rückgang von Investitionen in Infrastruktur wie Beschneiungsanlagen, Golfplätzen oder Thermen. Sie haben vor zehn Jahren noch rd. 23 % des Investitionsvolumens der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ausgemacht und sind im vergangenen Jahr auf 7 % gesunken. Dies ist zum einen auf eine Sättigung bei Investitionen in Beschneiungsanlagen oder Thermen zurückzuführen. Andererseits fällt es gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten schwerer die Finanzierung infrastruktureller Einrichtungen darzustellen, deren wirtschaftliche Rentabilität nur über Umwege erklärt werden kann.
Unternehmer und Investoren für Infrastruktur haben auf den „Krisenmodus“ umgeschaltet. Das verhindert sicherlich manch unbedachtes Geldausgeben. Es sollte dabei aber nicht vergessen werden, dass Investitionen immer auch den Keim für künftig Erfolge beinhalten.
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