Keine Angst vor Innovationen
Einige Praktiker haben noch immer Berührungsängste wenn es um den Innovationsbegriff geht. Da helfen vielleicht praktische Beispiele, die zeigen, dass sich dahinter sehr handgreifliche Dinge verstecken. Einige Beispiele finden sich u.a. im TourismusBank-Blog:
http://blog.oeht.at/2013/01/05/leuchtturmprojekt-arge-charming-baden/
http://blog.oeht.at/2012/12/27/ideen-die-gehen-seven-ways-to-my-nature/
http://blog.oeht.at/2012/10/26/leuchtturmprojekte-die-neuen-sieger-stehen-fest/
http://blog.oeht.at/2012/09/30/ideen-die-gehen/
In den meisten Fällen muss es einfach probiert werden und es reift üblicherweise später die Erkenntnis, dass es neben der Inspiration auch der Transpiration bedarf, um das Neue auf den Weg zu bringen.
Ich schließe mich Franz Hartl an – Beispiele für Innovationen geben wichtige Anregungen für die eigene Entwicklung bzw. sind relevant für strategische Umfeldanalysen. Wir arbeiten regelmäßig mit unseren Studierenden mit touristische Innovationen. Hier eine kleine Auswahl als Appetizer:
Reise planen: http://www.airbnb.at/
Hotels: http://www.whitepod.com
Gastronomie: http://www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?ID=43239&b=7631
Freizeit: http://www.enjoyliving.at/fitvital-magazin/outdoor/house-running.html
Viel Spaß beim Probieren!
Michael Mair
Institut für Tourismus Management FHWien der WKW
Auch unsere Schweizer Nachbarn suchen nach Innovation, nachstehender Link führt zu einem aktuellen Beitrag der http://www.swissinfo.ch:
Interessant auch die Umfrage, was die Schweizer selbst – touristisch – in die Schweiz zurückführen könnte:
http://www.swissinfo.ch/ger/wirtschaft/Was_bringt_Touristen_in_die_Schweiz_zurueck.html?cid=34650826
Das nebenstehende Trendbarometer verdeutlicht es, wir sind uns doch ziemlich einig, Innovation muss in den Köpfen der Touristiker beginnen. Aber worum geht es? Geht es darum, neue Nischen zu finden, neue Zielgruppen zu erschließen oder doch lieber an der Hardware zu arbeiten und beispielsweise den Spa Bereich auszubauen? Natürlich ja, es geht mitunter auch um all das und noch viel mehr.
Vor allem geht es aber darum, ein neues „Online Bewusstsein“ zu entwickeln.
Die Welt ist Online, der Kunde ist Online, aber viele Hotels wirken immer noch „Offline“. Als Hotelier habe ich immer die Wahl, ich kann Bewertungsportale ignorieren oder ich kann sie als meine PR Maschine nützen. Ich kann die OTAs ignorieren oder ich kann sie als mein Schaufenster nützen. Ich kann Social Media ignorieren oder ich kann es als Kundenbindungstool einsetzen, und ich kann an alten starren Preisgefügen festhalten oder den endgültigen Schritt in ein modernes und aktives Pricing wagen und im Revenue Management neue Wege gehen.
Ich habe mich erst vor Kurzem in meiner Master-Arbeit an der smbs über „Die Bedeutung von Revenue Management und Online Distribution im Web 2.0 für die österr. Ferienhotellerie“ intensiv mit den einzelnen Punkten auseinandergesetzt und die Hotellerie in Online Umfragen aber auch in Direktinterviews dazu befragt.
Hotels, die in den letzten 5 Jahren auf Revenue Management umgestellt hatte, bestätigten dessen Wertigkeit. Es konnte durchschnittlich eine Erhöhung des Revenues von 7% festgestellt werden, Ergebnisse zwischen +10-15% waren nicht selten und Spitzenreiter konnten sich sogar über 20% verbessern. Entgegen eines vorgefassten Irrglaubens geht es dabei nicht darum, mit Dumpingpreisen den Markt zu erobern sondern durch bewusst eingesetzte Preisgestaltung die „Spielwiese des Preises“ erheblich zu erweitern.
Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen aber auch auf, dass auf dem Weg zum Umdenken wohl erst maximal ein erster Schritt von wenigen gesetzt wurde, aber dieser noch lange nicht beschritten wird. Vor allem der Wissensstand der Hoteliers in diesem Bereich ist oft mangelhaft.
Alleine die Antworten auf 2 Fragen, die sich eigentlich ergänzen sollten, zeigen hier ein Paradoxum auf:
Frage 1) Wer ist in Ihrem Betrieb für Revenue-Management und Preisgestaltung zuständig? Topantwort = Chefsache
Frage 2) Wer nimmt in Ihrem Betrieb an Schulungen für Revenue-Management und Preisgestaltung teil? Topantwort = einmalige Mitarbeiterschulung.
Hier ist Innovation = Umdenken gefragt, denn dieses sollte sich zuallererst in den Köpfen der Touristiker abspielen.
Gerne informiere ich Sie bei Interesse über weitere Details der Umfrage oder bin dabei behilflich, mit dem Umdenken zu beginnen.
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