Brief von der Bank…..
Roland Schöpf – sein Beitrag ist leider bei den „Private City Appartements“ gelandet – beschreibt Bankenbriefe, die in diesen Wochen bei den Hoteliers „hereinflattern“.
Ich zitiere aus einem Bankbrief an einen solid finanzierten Hotelier: „Da sich weiterhin keine Entspannung am Markt abzeichnet, können wir die zuletzt erfolgten Absenkungen des 3-Monats-EURIBOR bzw. der SMR nicht mehr mitgehen ….wodurch ein Teil unseres zusätzlichen Liquiditätsaufwandes gedeckt werden kann.“
Der Unternehmer empfindet dies als Bruch einer Vereinbarung, da der Zinssatz an den EURIBOR angebunden ist. Beim Nachfragen in seiner Bank hat er entdeckt, dass – ohne ein Wort zu sagen – die Bank zusätzlich einen „Liquiditätskostenaufschlag“ von 0,625 % (!) auf den vereinbarten Zinssatz verrechnet.
Da ist er aber noch gut weggekommen mit 0,625% Aufschlag.
Bei uns wurde am Jahresbeginn ohne was zu sagen ein Mindestzins eingeführt. Ich bemerkte es erst Anfang Juli als die Zinszahlungen sehr hoch ausvielen. Bei uns wäre der Aufschlag 1,5% gewesen. Aber wir haben die Bank gewechselt. Ich kann allen nur raten nur mehr das notwendigste zu Investieren und mit den Schulden runter. Mit Banken kann man keine verdrauenvolle Geschäftsverbindung mehr haben.
Wenn eine Bank einen klaren Vertrag (ohne irgendwelche Escape-Klauseln) angeboten hat, dann ist auf die Einhaltung dieses Vertrages zu pochen und nötigenfalls ist er auch gerichtlich durchzusetzen.
Wenn die Kondition jedoch b.a.w. vereinbart war oder unter bestimmten Voraussetzungen eine Änderung möglich ist, steht eine Neuverhandlung oder ein Bankenwechsel (mit allen dazugehörigen Kosten) an.
Tatsache ist jedoch, dass sich die Welt der Finanzierung ziemlich geändert hat und die Liquditätskosten, die Banken untereinander für mittel- bis langfristige Finanzierungen verrechnen mittlerweile horrende Werte erreichen und der eigentliche Zinssatz (Euribor) nur mehr eine verschwindene Rolle spielt.
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