Pioneers Festival – Risikokapital für junge Unternehmen
Bei sämtlichen Studien zum Thema Risikokapital stellt sich Österreich als Schlusslicht heraus, weil es hierzulande eine eher geringe Bereitschaft zu partnerschaftlicher Unternehmensführung und eine sehr ausgeprägte Tradition der Bankenfinanzierung gibt. Erst mit Auftreten der Finanzkrise begann das Geld der Banken verhaltener zu fließen und da hat man auf der Suche nach Kapital zu der üblicherweise teureren Geldquelle Risikokapital gegriffen. 2011 konnte Österreich sogar einige Plätze im europäischen Ranking gut machen. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch – die Geldgeber kamen nur in wenigen Fällen aus dem Inland. Vorwiegend ausländische Fonds haben vielfach große Immobilieninvestments in Österreich finanziert.Umso erfreulicher ist es, dass die Joint-Venture- und Start-Up-Szene gerade Wien ausgesucht hat, um aus Erfahrungen anderer zu lernen und Jungunternehmer und Geldgeber zusammenzubringen. Ende Oktober findet das Pioneers Festival in der Wiener Hofburg statt. Die europäische Start-Up-Gemeinde hat eine Präsentationsplattform: Es gibt die Möglichkeit gute Geschäftsideen den Investoren zu präsentieren, Workshops und Fortbildungsveranstaltungen zu besuchen und den Austausch mit Gleichgesinnten nicht zu kurz kommen zu lassen.
Dabei geht es in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Jungunternehmerszene selten um viel Geld. Der Start wird meist vorsichtig mit einem kleinen Investitionsvolumen versucht. Im vergangenen Jahr war das Investitionsvolumen der Jungunternehmer rd. 160.000 Euro im Einzelfall.
Es bleibt zu hoffen, dass nicht alles Investorengeld in neue Smartphone-Apps geht sondern auch der eine oder andere Gründer aus der Tourismuswirtschaft seinen Business-Angel findet. Im laufenden Jahr ist sogar eine Zunahme bei den Unternehmensgründungen um fast 10 % zu verzeichnen. An mutigen neuen Anläufen ist also kein Mangel.
Auch wenn der Wirtschaftsmotor etwas stottert, die Jungunternehmer haben Mut und Ideen und in Zukunft – hoffentlich bald auch Geld.
Marktforschung für Unternehmensgründer und Start-ups:
Ich kann Franz Hartl nur Recht geben – es gibt tolle Ideen von Jungunternehmern! Da wir in diesem Zusammenhang immer wieder erleben, dass rund um die Unternehmensgründung das Geld für die eigentlich notwendige Marktforschung (Produkttests, Mitbewerberanalysen, Preisstudien und vieles andere mehr) fehlt, haben wir ein neues Beteiligungsmodell ins Leben gerufen: „market research for equity“. Nähere Informationen dazu enthält die oben verlinkte Seite. Leider können wir nicht das im Beitrag von Franz Hartl angesprochene Risikokapital zur Verfügung stellen – viell. ist das alternativ dazu angebotene Modell aber trotzdem für den einen oder anderen Unternehmensgründer interessant.
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