17. September 2012 | 09:13 | Kategorie:
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Zukunftsaktie Nachhaltigkeit

theAlps 2012 veranstaltete neben dem Trading Room wiederum ein Symposium und verlieh den theALPS AWARD. Symposium und Award waren dem Thema Nachhaltigkeit im Tourismus gewidmet, eine gelungene Kombination, wirkten die nominierten Projekte doch wie das sprichwörtliche Salz in der Suppe.

Tourismus und das Konzept der Nachhaltigkeit
Konsens bestand darüber, dass Nachhaltigkeit die drei Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt gleichrangig behandeln, deren vielfältige Vernetzungen stets im Auge behalten und für ein langfristig stabiles Gleichgewicht zwischen ihnen sorgen muss. Auf den Tourismus umgelegt setzt dies z.B. eine Preisgestaltung voraus, die eine laufende qualitative Weiterentwicklung der touristischen Einrichtungen erlaubt, im sozialen Bereich zählen dazu der wertschätzende Umgang mit Mitarbeitenden und damit die langfristige Absicherung der personellen Ressourcen, und in ökologischer Hinsicht geht es u.a. um die Wahrung der Besiedlungsdichte in alpinen Räumen.

Der Tourismus braucht Partner
Die Bereitschaft der Konsumenten, nachhaltige Produkte und Angebote anzunehmen steigt, und angesichts der Erkenntnis, dass Gäste sich für Destinationen und Betriebe entscheiden, deren Werte sie teilen, beinhaltet das Thema Nachhaltigkeit erfolgversprechende Perspektiven für Regionen und Unternehmen. In einer Destination ist der Tourismus in der Regel aber nicht allein in der Lage für die durchgängige Nachhaltigkeit zu sorgen, sind alpine Regionen doch auch Standorte anderer Wirtschaftszweige wie Landwirtschaft, Handwerk, Gewerbe und Industrie. Hier gilt es, die Partner mit ins Boot zu holen, um eine Destination zu gestalten, die Nachhaltigkeit umfassend leben und glaubwürdig kommunizieren kann. Wenn dann einmal die Idee der Nachhaltigkeit Platz gegriffen hat und die Kunden bzw. die Gäste darauf ansprechen, kommt ohnehin ein sich selbst verstärkender Prozess in Gang, wie das sehr schön im Bregenzerwald und auch andernorts in den Alpen zu beobachten ist.

Nachhaltigkeit greifbar machen
Was den Gast betrifft, so ist er durchaus bereit, sich im Urlaub im Sinne der Nachhaltigkeit zu verhalten und für entsprechende Angebote auch mehr zu bezahlen. Das setzt jedoch glaubwürdige Produkte voraus, ferner eine von Vertrauen bestimmte Atmosphäre und eine Präsentation bzw. Inszenierung, welche die entsprechenden Angebote mit attraktiven Erlebnissen verbindet.

Vertrauen schaffende Kommunikation ist möglich, wenn Nachhaltigkeit operationalisierbar und für den Gast greifbar und nachvollziehbar ist. Auch Labels, die transparent sind und auf einer überschaubaren Zahl guter Kriterien beruhen, leisten dazu einen wertvollen Beitrag. Das schafft Transparenz, erzeugt Vertrauen und führt zu Kundenbindung.

Leuchttürme weisen den Weg
Die für den theALPS AWARD nominierten Projekte – und speziell das Siegerprojekt „METZLER naturhautnah.at“ – lieferten dafür perfektes Anschauungsmaterial. Sie zeigten klar um was es geht: In allen Belangen glaubwürdig zu sein, Nachhaltigkeit erlebbar zu machen und mit Emotionen zu verbinden, den Gästen den Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und – im Hinblick auf den wirtschaftlichen Erfolg – Nachhaltigkeit als Marketingargument einzusetzen. Dann schließt sich der Kreis, weil auf diese Weise jene Gäste angesprochen werden, welche die Werte des Unternehmens und der Destination teilen. Und vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Sinnhaftigkeit, Echtheit, Natürlichkeit, Regionalität, etc. werden das zunehmend mehr Gäste sein.

2. Februar 2013, 19:27

Für mich wird der Begriff Nachhaltigkeit bald zum Unwort des Jahrzehnts:
Freilich ist es gut, nein sogar notwendig, dass wir neue Energieformen suchen und finden. Es ist lobenswert und auch nötig, von fossilen Brennstoffen loszukommen und unsere natürlichen Ressourcen wie Wasser, Sonne, Wind, Erdwärme, aber auch den heimischen Rohstoff Holz vermehrt zu nützen.
Doch ob das wirklich NACHHALTIG ist, kann im Moment noch keiner sagen.
Nachhaltigkeit heißt für mich Generationen übergreifend denken. In der Hotellerie heißt das, die Betriebe wirtschaftlich so aufzustellen, dass auch die kommenden Generation die Hotels übernehmen und weiterführen will. Ideen und Betriebskonzepte schaffen, mit die wirtschaftlich auf vernünftigen Beinen stehen und voraussichtlich auch Jahrzehnte überdauern werden.
Ich befürchte, dass viele von den jetzt als auch so nachhaltig gepriesenen Hotels und Projekten, in zwanzig oder dreißig Jahren gar nicht mehr existieren werden.
Nachhaltigkeit heißt Beständigkeit für mehrere Generationen. Ob die auch noch so lobenswerten und nötigen Innovationen der heutigen Zeit auch wirklich nachhaltig sind, kann man erst in der Zukunft beurteilen. Hingegen gibt es in Österreich zahlreiche wirklich nachhaltige Familienbetriebe, die schon seit Generationen bestehen, das ist echte und nachweisliche Nachhaltigkeit!
Hier finden Sie den Schreiber dieser Zeilen: http://www.spielehotel.at

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