18. März 2009 | 19:13 | Kategorie:
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Unter Strom

Speichersee Kaprun (Verbund Tourismus)

Wer den Ritten in Südtirol kennt, denkt wohl an die Naturwunder der Erdpyramiden, an zünftige Jaus´n, an herrliche Wanderungen und derlei mehr. Die Kelag will dort jetzt 300 Millionen Euro investieren und ein Pumpspeicherkraftwerk errichten. Unterirdisch – mit zwei Speicherseen.Wer jetzt dachte, ich würde vielleicht in Tiraden verfallen und die naturzerstörerische Bauwut der Energiekonzerne anprangern, der irrt! Im Gegenteil: mich persönlich hat die enge Symbiose zwischen Kraftwerksbau und alpinem Tourismus immer fasziniert. Historisch betrachtet wäre ja vieles im Hochgebirge ohne die technischen Pionierleistungen der Kraftwerksbauer gar nicht möglich gewesen. Dies wird heute gerne vergessen. Vor allem dann, wenn sich´s leicht polarisieren lässt, wie TIWAG-Gegner Markus Wilhelm es beispielsweise im Tiroler Ötztal versucht – schwarz oder weiß, Bauwut oder Naturgut…als ob der Tourismus im hochalpinen Gelände nicht nach allen Regeln der Technik schier Unmögliches möglich machte. Nein, ich persönlich finde die Beziehung zwischen Tourismus und Technik höchst reizvoll. Deshalb schau ich auch immer mal nach, was sich in den Tauern oder bei den Illkraftwerken so tut. Und von meinen Reisen in die Französischen Alpen weiß ich, dass sich Wasserkraft und Naturidyll wirklich nicht ausschließen müssen.

20. März 2009, 22:48

„Tourismus und Technik“ – ein Gegensatz? Ganz im Gegenteil, wie ich finde. Oftmals macht(e) „die Technik“ in Form von Baustellen und in weiterer Folge von Infrastruktur und Materialseilbahnen den Tourismus im alpinen Gelände erst möglich, wie das von Ihnen bereits erwähnte Beispiel der Illwerke beweist.

Im Zuge des Baus der Kraftwerksanlagen im Vorarlbergerischen Montafon wurden in den 1920ern viele – bis dahin schlecht erschlossene – Gebirgstäler mit einer entsprechenden Infrastruktur ausgestattet. Straßen und Fahrwege in höhere gelegene Regionen wurden errichtet und durch den späteren Umbau der Materialseilbahnen in Personenseilbahnen wurde die Region sowohl für den Sommer- als auch für den Wintertourismus attraktiv.

Der Nutzungsvielfalt der (ehemaligen) Kraftwerksbauten scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein: ehemalige Transportstollen werden als „Wasser-Erlebnis-Stollen“ zu einer Attraktion für Jung und Alt und auf dem Silvretta-Stausee dreht das einzige Ausflugsschiff über 2.000m seine Runden.

So kann das Montafon mit seinen rund 18.000 Einwohnern heute mit etwa ebenso vielen Gästebetten aufwarten. Durch seine ausgezeichnete touristische Infrastruktur inmitten der landschaftlichen Schönheit (das bisschen Eigenwerbung soll mir hierbei verziehen werden) kann das Tal im Süden Vorarlbergs ca. 1,8 Mio Nächtigungen p.a. aufweisen.
Abgesehen vom touristischen Standpunkt ist die „Vorarlberger Illwerke AG“ als einer der größten Arbeitgeber im Tal auch wirtschaftlich nicht mehr wegzudenken.

Beispiele wie dieses beweisen, dass sich „Tourismus und Technik“ nicht ausschließen, sondern aufeinander aufbauen und symbiotisch für eine positive Regionalentwicklung sorgen können.

22. März 2009, 14:37

Strom durch eine Wasserkraftwerk!? – Warum nicht! Ich schließe mich der Meinung an.

Bei allen Möglichkeiten die zur Verfügung stehen um Strom zu gewinnen ist mir doch ein Stausee oder Solaranlagen lieber als ein Atomreaktor vor der Haustüre!

Wasserkraft ist schließlich umweltschonend und die größte heimsche Energiequelle für Tirol.

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