Holidays in Austria – Ein Urlaubsland erfindet sich neu
Im Haus der Geschichte wird in einer Sonderschau seit März dieses Jahres auch die jüngere Geschichte des Tourismus thematisiert. Das britische Paar Eric und Joyce soll anhand einer Reise durch Österreichs Tourismusregionen die Veränderungen vom Einst zum Jetzt erleben.
Diese Zeit- und Urlausreisenden haben Österreich nur von der Postkartenseite wahrgenommen. Diese Sichtweise ist für ausländische Gäste verständlich. Wenn man sich jedoch in einer Sonderschau dem Thema Tourismus widmet wäre schon etwas mehr Tiefgang angebracht und nicht nur großteils historische Ansichtskarten zusammengestellt.
Ähnlich wie im Haus der Geschichte wäre es angebracht völlig vernachlässigte Bereiche zu thematisieren:
- regionale Bedeutung in diversen Alpentälern
- Beschäftigte im Tourismus
- Der Tourismus in den Saisonen Winter und Sommer und der Aufbau eines Ganzjahrestourismus
- Wer macht den Tourismus? Hotellerie, Gastronomie, Reisebüros, Skilehrer, Bergführer, Urlaub am Bauernhof
- Zimmer einst, jetzt und in Zukunft
- Europäische Reiseströme und die Rolle Österreichs
- Die diversen Krisen und deren Überwindung
- Die Zukunft: Wie beeinflussen Klimawandel und andere Verwerfungen die künftige Entwicklung?
Neben Erich und Joyce können durchaus auch Karl der Kellner, Hans der Hotelier und Sepp der Skilehrer zu Wort kommen und jeweils ihre Sichtweise darstellen. Die wenig inspirierende Ansammlung von Postkartenbildern könnte auf diese Weise vielleicht mehr an Inhalt und Attraktivität gewinnen.
Habe die Ausstellung letztes Wochenende besucht und hatte das gleiche Empfinden. Ein zwar netter Ausschnitt von Urlaubseindrücken in den 50er Jahren. Dies zu einer Sonderschau „Holidays in Austria“ im Haus der Geschichte Österreichs zu machen, wird der Bedeutung des Tourismus für Österreich leider in keiner Weise gerecht. Schade, dass der Urlaub in Österreich nicht umfassender beleuchtet wurde.
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