12. Oktober 2011 | 15:48 | Kategorie:
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Arbeitsmarkt Tourismus: Wie können wir als große Tourismusdestination den Mitarbeitern im Tourismus einen höheren Stellenwert geben?

Wenn Österreich in einem Wirtschaftsbereich eine Führungsrolle in der Europäischen Union, ja auch global, reklamieren darf, dann sicher im Tourismus und in der auch damit verbundenen Kultur. Österreich als viel titulierter Tourismusweltmeister müsste gerade in dieser Schlüsselbranche auch bei den Mitarbeitern punkten. Keine andere Branche bietet eine derartige Standortgarantie. Die schöne Landschaft kann man, anders als Fertigungs- und Produktionsstätten, nun einmal nicht „outsourcen“. Dies spricht umso mehr für die Attraktivität als Arbeitsplatz sprechen. Zudem arbeiten Touristiker dort, wo andere Urlaub machen.Auch die Ausbildung von Fachkräften mit ihren praxisnahen Fach- und Fachhochschulen, zum Teil auch Universitäten, kann sich, zumindest europaweit, sehen lassen. Mitarbeiter im Tourismus sollten so eine breite Bildung haben, mehrere Fremdsprachen sprechen, interkulturell geschult und flexibel sein.

Und dennoch, die Arbeit im Tourismus scheint an Attraktivität zu verlieren. Wie kann man diesem Trend entgegenwirken? Ein Anreiz wäre, den Touristikern einen Verdienst zu ermöglichen, der ihren Qualifikationen entspricht. So kann man die Besten für den Tourismus gewinnen. Auch das Engagement der Mitarbeiter im Tourismus zu ungewöhnlicheren Arbeitszeiten sollte viel mehr wertgeschätzt werden. Zudem ist die gesellschaftliche Stellung der touristischen Fachkräfte ein prinzipielles Thema, einmal mehr, da sie eine große Identität eines Landes schaffen. Alle, die wir im engeren oder weiteren Sinne im Tourismus tätig sind und davon profitieren, sollten zum Imagewandel beitragen und so den Stellenwert des Tourismus und der qualifizierten und motivierten Mitarbeiter festigen. Nur mit einem guten Selbstwertgefühl kann der Tourismus wachsen und sich weltweit im Wettbewerb behaupten. Mit über 125 Millionen Nächtigungen im Jahr ist der Tourismus auch ein besonders großer Wirtschafts- und Kulturfaktor. Multiplikatoreffekte gibt es auch für die Industrie und den Handel, der mit seinen Produkten vom guten Ruf des Tourismus mit Nutzen ziehen kann. So bin ich mit Stolz eine engagierte Touristikerin und denke, einen der schönsten Berufe zu haben.

13. Oktober 2011, 14:07

Sehr geehrte Frau Danler,
herzlichen Dank für Ihren Beitrag – Sie bringen es auf den Punkt: Der Tourismus wird vielfach unterschätzt – er ist keine untergeordnete, unwichtige Branche die so nebenbei funktioniert. Er hat sich von einem „amateurhaften“ Gewerbe zu einer professionellen Branche (Tourismusindustrie wird ja nicht gerne gehört) gewandelt. Der Tourismus ist eine Zukunftsbranche und Österreich spielt in der obersten Liga. Zum Erhalt dieser Position ist es dringend notwendig, dass die Rentabilität der Unternehmen gesteigert wird und die Löhne den Vergleich mit anderen Branchen nicht scheuen müssen. Alle Aktivitäten in dieser Richtung halte ich für unerlässlich – wir arbeiten daran!
Michael Mair
FHWien

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