Es wird enger…
Im Angesicht von Wirtschafts- und Finanzkrise und der zu erwartenden Rezession richten die Tourismusorganisationen ihr Arsenal neu aus. Neben mehr Geld für Werbung und Verkauf nehmen die europäischen Quellenländer vermehrt den Gast vor der eigenen Haustür ins Visier.
Deutschland blickt – touristisch gesehen – mit Optimismus in die Zukunft. „Kurz – nah – weg„, so der Slogan, mit dem sich die Deutsche Zentrale für Tourismus dem über 80-Millionen-Markt im eigenen Land zuwendet. Die Schweiz will mit einer zusätzlichen Dotierung von 15 Millionen Schweizer Franken der Krise den Wind aus den Segeln nehmen. Auch hier gilt: Konzentration auf den heimischen Markt, was man durchaus als Kampfansage an das verstärkte österreichische Engagement bei den Eidgenossen werten kann. Dass Spanien heuer 150 (!) Millionen Euro mehr in die Tourismuswerbung stecken will, wird zwischenzeitlich in Fachkreisen mit einem gewissen Unbehagen registriert. Es ist davon auszugehen, dass die Mittelmeerdestinationen alles daran setzen werden, den Wirtschaftsmotor Tourismus vor allem in den peripheren Regionen unter allen Umständen am Laufen zu halten – koste es, was es wolle. Der heimische Tourismus wird so von zwei Seiten eingeschnürt: „sun & beach“ gibt es in Hülle und Fülle und mit Sicherheit zu Schnäppchenpreisen, damit sich der „kleine Mann“ auch in der Krise den Urlaub leisten kann. Das ist der kurzfristig wirksame Angriff auf die Preisflanke. Dazu kommt die Kampfansage aus den wichtigen Quellmärkten für Österreich, die jetzt ihre eigenen Landsleute verstärkt bewerben wollen. Das können wir mittelfristig auf der Qualitätsflanke zu spüren bekommen. Alles in allem: es wird enger…
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