Olympia-Entscheidung
Das Medienecho in deutschen Gazetten nach der Entscheidung des IOC zugunsten der Winterspiele 2018 in Pyeongchang ist erwartungsgemäß groß und höchst emotional. So kommt „Die Zeit“ in einem Interview mit Münchens Oberbürgermeister Christian Ude zum Schluss, das Geld von Pyeongchangs Hauptsponsor Samsung hätte den Ausschlag gegeben. Die Etats der drei Finalisten beliefen sich auf rund 1 Milliarde Euro für die Organisation (ich habe in diesem Blog bereits an anderer Stelle festgestellt, dass g´scheite Winterspiele nicht unter einer Milliarde zu haben sind) – doch bei den Zusatzinvestitionen verwies Pyeongchang mit 4,3 Milliarden Euro die Mitbewerber München (1,28 Milliarden) und Annecy (1,7 Milliarden) auf die Plätze. Auch die Zustimmung zu den Spielen lag in Südkorea mit rund 90% deutlich höher als in Deutschland oder Frankreich (rund 60%). Nach Sotchi und Quatar könnte sich der Eindruck verstärken, dass die Höhe der Finanzströme (aus welcher in welche Richtung auch immer) „spielentscheidend“ ist. Ob diese Spiele dazu beitragen werden, den Wintersportmarkt weiter nach Asien auszudehnen, wird sich weisen. Wer nach den Spielen die Gewinner sind ebenfalls.
P.S.: Wer etwas zum Schmunzeln haben möchte, liest das Interview mit Erwin Roth in den Oberösterreichischen Nachrichten.
Na ja – ich finde diese Hetzerei um die Olympiaden übertrieben und glaube, dass deren Auswirkung auch bei weitem überschätzt wird. Innsbruck hat ja bekanntermassen schon zweimal eine Olympiade gehabt und ist meines Wissens nach noch immer nicht der touristische Nabel dieser Welt.
In Südafrika sieht man jetzt nach der WM die sündteuren Stadien die leer stehen und es macht sich Realismus über die wahren Auswirkungen der WM breit.
Für Politiker, denen es meist an Fantasie fehlt, über Alternativen nachzudenken, sind Olympiaden aber immer eine willkommene Gelegenheit unter Einsatz enormer Mittel (siehe Salzburg) zu beweisen, wie sehr sie immer nur im Mainstream Ihr Heil suchen.
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