COVID-19 und der Bergsommer
Die Absage der ITB Berlin 2020 hätte nicht symbolträchtiger sein können. Auch wenn sich die Weltgesundheitsbehörde so wie gestern gegen Reisebeschränkungen ausspricht („WHO continues to advise against the application of travel or trade restrictions to countries experiencing COVID-19 outbreaks.“) erscheint es durchaus möglich, dass die kommende Sommersaison mit bisherigen touristischen Usancen radikal bricht.
Wenn die geopolitische Lage in den vergangenen Jahren mit ein Grund für die steigende Popularität des sommerlichen Bergurlaubs war, so könnten heuer noch viel mehr Gäste „daheimbleiben“: Um im Falle einer Erkrankung und allenfalls notwendiger (intensiv)medizinischer Betreuung nicht im Ausland „festzustecken“, um sich nicht in Menschenmassen am Flughafen, auf Kreuzfahrtschiffen oder wo auch immer der gefühlten oder tatsächlichen Gefahr einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus auszusetzen.
Unklar ist, ob allfällige Zuwächse bei Gästen aus Österreich und dem benachbarten Ausland in der Gesamtbetrachtung andere negative Effekte von COVID-19 kompensieren. Klar ist jedoch, dass unsere Gastfreundschaft in den Bergen unabhängig von wirtschaftlichen Überlegungen (und auch über die Sommersaison 2020 hinaus) gefragt ist. Denn die gesellschaftliche Resilienz wird auch davon abhängen, ob sich die Menschen weiterhin gut erholen können – ganz individuell und in Gemeinschaft.
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