1. November 2010 | 19:18 | Kategorie:
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Beihilfe zum Monopol

Wie die Tiroler Tageszeitung in ihrer Wochenend-Ausgabe berichtet, ist bei der Bundeswettbewerbsbehörde in Wien eine Beschwerde über den Vertrieb der Tagespässe in der Skiwelt Wilder Kaiser – Brixental eingelangt. Die Wettbewerbsbehörde untersucht nun, ob im gegenständlichen Fall tatsächlich der Verdacht auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung vorliegt, so die Tageszeitung.Dieser Fall regt zum Nachdenken an. Dabei geht es mir hier nicht um die Frage, ob und was tatsächlich hinter dieser Beschwerde stecken könnte. Das wird sich im Zuge der Untersuchung klären lassen. Aber interessant ist die Frage, ob wir bei den Skigebiets- und Tarifzusammenschlüssen tatsächlich von einer marktbeherrschenden Stellung, vielleicht sogar von einem Monopol sprechen wollen / sollen / müssen. Ein Monopol, so die gängige Definition in der Volkswirtschaft, ist eine Marktform, bei der auf der Angebotsseite eines Marktes nur ein einziger Anbieter auftritt. Bei der Skiwelt Wilder Kaiser – Brixental sind es die Bergbahnen Brixen im Thale, Hopfgarten, Söll, Scheffau, Ellmau-Going und Westendorf. Laut Website bedienen 91 Lifte und Bahnen zusammen ca. 280 Pistenkilometer. Knackpunkt: diese Anbieter haben sich zu einem gemeinsamen Skipass entschlossen – aus Gründen der Destinationsbildung, aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit. Die interessante Frage ist nun: seit Jahren predigen wir Regionalisierung. Wir sind überzeugt, dass wir dem Gast Paketlösungen anbieten müssen, die „convenient“ (also für ihn bequem und komfortabel) sind. Deshalb raufen sich in den Regionen die Anbieter zusammen, bieten gemeinsame Produkte an. Wie schnell sind wir dann an einem Punkt, wo wir von „marktbeherrschender Stellung“, von einem Monopol sprechen müssen? Ist Destinationsentwicklung Beihilfe zum Monopol? Oder wo und wie ziehen wir hier Grenzen?

1. November 2010, 19:50

Die österreichischen alpinen Destinationen stehen in einem internationalen Wettbewerb. Neben Serviceerweiterung sowie Effizienzsteigerung ist es gerade der Wettbewerb zu anderen Organisationsmodellen (z.B. Resorts wie hier: http://www.epicmix.com) welche derartige Kooperationen sinnvoll erscheinen lassen.
Sehe es wie Du, in Unkenntnis wer, aus welchem Grund die Beschwerde eingebracht hat, ist eine Meinung schwer zu bilden. Die im Artikel geäusserte Vermutungen über unterschiedliche Preismodelle erscheinen aus Marketingsicht (Preis ist nicht Gegenwert f. Leistung sondern ein Marketinginstrument) nix ungewöhnliches, ja vielleicht sogar als etwas Wünschenswertes?
Bin schon gespannt wie das weitergeht

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