30. Dezember 2009 | 12:21 | Kategorie:
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Nur gute Vorsätze…?

Wer dieser Tage durch die Wiener Innenstadt bummelt, könnte den Eindruck gewinnen, die im vergangenen Jahr viel strapazierte „Krise“ sei – wegen mangelnden Interesses – kurzfristig abgesagt. Es wird gekauft, gegessen, getrunken, gefeiert und gelacht. Der Hauptstadt-Tourismus kann auch etwas aufatmen, schließlich tun Nachfrage- und Umsatzrückgänge unmittelbar nach den „fetten“ Jahren besonders weh.Aber das wird´s wohl nicht gewesen sein. Weder in der Bundeshauptstadt noch in den zahlreichen Urlaubsregionen, die wirtschaftlich weitaus stärker an der Erwerbsquelle Tourismus hängen. Statt sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen (frei nach dem Motto „Was habt´s mit eurer Krise – wir sind ohnehin gut gebucht!“), müssen die Verantwortlichen im österreichischen Tourismus rasch ein paar wesentliche Weichenstellungen vornehmen. Denn wir werden den Tourismus als Devisenbringer und Wertschöpfungsmotor nur dann am Laufen halten, wenn

  • wir rasch klären, wie wir die Basis-Infrastrukturen, vor allem in den peripheren Regionen langfristig sichern;
  • wir einen innovative Zugänge zur touristischen Arbeitswelt schaffen, neue Beschäftigungsmodelle erfinden und laufend an der Qualifizierung von Unternehmern und Mitarbeitern arbeiten;
  • wir den Unternehmern Raum für „Unternehmung“ geben, ihren Pioniergeist fördern und sie für ihren Mut zum unternehmerischen Risiko belohnen statt bestrafen;
  • wir uns ernsthaft mit der brennenden Frage auseinandersetzen, wie wir die Freizeitinfrastrukturen künftig finanzieren und betreiben;
  • und – last but not least – wir im Verkauf noch viel, viel besser werden.

Nur gute Vorsätze? Vielleicht nicht! Bereits im Januar greift die Österreichische Hoteliervereinigung bei ihrem Jahreskongress einige dieser politisch heißen Eisen an. Und die Arbeit an der Österreichischen Tourismusstrategie, die mit den Workshops im Dezember durchaus vielversprechend begonnen hat, geht weiter. Es liegt also an uns allen, die Rahmenbedingungen im Tourismus weiter zu verbessern – gerade weil die „Krise“ uns etwas mehr Luft lässt als ursprünglich befürchtet!

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