Big Brother?
Unsere kleinen Schigebiete kämpfen! Die Rede ist nicht allein vom Dorflift, der von der Gemeinde getragen wird und recht flexibel betrieben werden kann, sondern von den zahlreichen anderen Klein- und Kleinstschigebieten bis hin zu den mittleren Gebieten, die sich einfach schwer tun. Daneben gibt es ein paar große, die zwar auch nicht ganz so sorgenfrei sind wie aus der öffentlichen Wahrnehmung heraus oft behauptet wird, die aber dennoch ganz andere Möglichkeiten besitzen.
Allen gemein ist jedenfalls ein Interesse – möglichst viele aktive Schifahrer im Land zu haben, seien es Gäste oder Einheimische. Und gerade bei der Nachwuchssicherung für unser klassisches Winterprodukt spielen die kleinen Breeder-Gebiete eine gewichtige Rolle. Neben einigen anderen Fragen, die mit der Sicherung des Schinachwuchses in Zusammenhang stehen, stellt sich für mich immer wieder vor allem folgende Frage: Ist eine verstärkte Kooperation zwischen großen und kleinen Schigebieten als Beitrag zur Nachwuchssicherung vorstellbar und wenn ja, welche Formen der Zusammenarbeit bieten sich dafür an?
Zum Teil finden sich ja jetzt schon Schigebiete, die aus verschiedenen Überlegungen heraus anderen gezielt unter die Arme greifen. Das kann die Überlassung von Gerät und Material sein, Hilfe im Personalbereich oder die Unterstützung in fachlich-organisatorischen Belangen. Aktuell ist die Zusammenarbeit meist informell und vor allem nicht flächendeckend gegeben. Wäre es nicht denkbar, hier eine Art Patenschaftsmodell – auf freiwilliger Basis, versteht sich – zu starten?
Damit könnte in meinen Augen vielen kleinen Schigebieten geholfen werden, welche beispielsweise keine ganzjährig beschäftigten Mitarbeiter führen, die sich schon in den Sommermonaten mit der Organisation und Bewerbung des nächsten Winters befassen können. Vielen „Großen“ wäre es möglich, hier einen Beitrag zu leisten – die „Kleinen“ müssten die Unterstützung aber auch wertschätzend annehmen und je nach Art und Intensität der Zusammenarbeit den Großen wohl auch ein angemessenes Mitspracherecht einräumen.
Der Nutzen für die kleinen Schigebiete liegt auf der Hand. Aber auch die Großen können daraus Vorteile ziehen: Diese liegen zum einen natürlich in der direkten Nachwuchssicherung, zum anderen könnte die Paten- oder Partnerschaft als Teil der jeweiligen Corporate Responsibility gesehen und als beispielgebend und imagefördernd kommuniziert werden.
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