17. November 2009 | 11:37 | Kategorie:
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Auf halbem Wege steckenbleiben…

2008_04_13_aicha_aufbau_tunnelbohrmaschine_1…wird das Projekt Brennerbasistunnel, wenn die verantwortlichen Politiker diesseits und jenseits der Brennergrenze nicht bald ein verbindliches, langfristiges Finanzierungskonzept auf die Beine stellen. Bei allen Bemühungen der Projektbetreibergesellschaft BBT SE, die öffentliche Meinung positiv zu beeinflussen (unter anderem mit einem Tag der Offenen Tür), verfestigt sich doch das ungute Gefühl, dass hier bereits Unsummen in ein Projekt mit ungewisser Zukunft verplant und verbaut wurden.

Für den Alpentourismus sind diese Entwicklungen besorgniserregend. Nicht nur, dass uns die Schweiz seit Jahren mit dem Bau des Gotthardtunnels vor Augen führt, dass man Infrastrukturprojekte dieser Größenordnung ganz anders „auf Schiene“ setzen kann. Für die Destinationen in den Alpentälern ist es eine Frage des wirtschaftlichen Überlebens, ob langfristig tragfähige und überregionale Verkehrslösungen geschaffen werden können oder nicht. Denn wozu investieren Skigebiete, Bergbahnen, Hotels und Tourismusorganisationen teures Geld in innovative Produkte und Marketingkampagnen, wenn der Verkehr in die Täler stauen muss? Der damit verbundene Imageschaden wiegt mindestens ebenso schwer wie die Belastungen für Mensch und Umwelt. Der Alpenraum muss es schaffen, den Verkehr in die Talschaften flüssig und leistbar zu halten. Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und knapper Ressourcen wird das ein deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenzdestinationen sein!

26. Mai 2010, 8:40

Nun steht die Realisierung des Brennerbasistunnels also auf dem Prüfstand des BMVIT, das entscheiden soll, welche ÖBB-Investitionen die größeren volkswirtschaftlichen Effekte nach sich ziehen:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/568885/index.do?_vl_backlink=/home/index.do

In Tirol ist man nicht begeistert, fühlt man sich doch vom Bund ausgebremst:

http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Tirol/757827-2/muskelspiel-um-den-tunnel.csp

Volkswirtschaftlich betrachtet ist die Angelegenheit ohnehin hoch brisant, wurde doch die gesamte Unterinntaltrasse als Zulaufstrecke für den Brennerbassistunnel errichtet. Dafür hat die öffentliche Hand nicht nur viel Geld in die Hand genommen, sondern auch Grund und Boden in einer Region zur Verfügung gestellt, wo eben solcher Mangelware ist.

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