19. Oktober 2009 | 18:32 | Kategorie:
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Stadt und Land im Dialog

Wie kann eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land aussehen? Und was kann dabei unterstützend wirken? Diese Frage durfte ich vergangenes Wochenende im Rahmen der Tagung „Stadt und Land im Dialog“ in Bad Reichenhall diskutieren. TeilnehmerInnen aus allen Alpenländern – VertreterInnen aus Politik und Verwaltung, RegionalentwicklerInnen und Interessierte – sind dem Aufruf des Netzwerks Allianz in den Alpen, des Vereins Alpenstadt des Jahres und des ständigen Sekretariats der Alpenkonvention gefolgt und gekommen, um sich dem Thema des Zusammenspiels zwischen Stadt und Land intensiv anzunehmen. Einige Punkte meines Beitrags möchte ich gerne auch hier einbringen.

Stadt und Land sind charakterisiert durch Gegensätze – sie sind in vielerlei Hinsicht aber auch Ergänzungsräume, sodass die Zusammenarbeit beiden Seiten Vorteile bringt. Im Rahmen einer ausgewogenen Regionalentwicklung ist es ein vorrangiges Ziel, die Gegensätze abzuschwächen und die ergänzenden Funktionen von Stadt und Land zu nützen. Entsprechende Initiativen bestehen daher bereits seit langem auf der Ebene der Bundesländer und auf der Bundesebene, die seit der Zugehörigkeit Österreichs zur Europäischen Union eng mit den entsprechenden Bestrebungen und Zielsetzungen der EU abgestimmt sind. Auch auf Regions- und Gemeindeebene sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten wertvolle Initiativen entstanden.

Tourismus und Freizeit zählen zu jenen Wirkungsbereichen, die sich traditionell anbieten, um Brücken zwischen Stadt und Land zu bauen und einen Beitrag zum Erreichen der regionalpolitischen Zielsetzungen zu leisten. In Stadt- und Landgemeinden umfassenden Tourismus- und Regionalverbänden, Card-Systemen, Infrastrukturmaßnahmen, strategischen Regionalentwicklungsprozessen, Nationalpark- und Naturpark-Managements, Schi- und Wanderbussystemen und auch bei Events finden sich zahlreiche Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land.

Die Impulse für die Unterstützung dieser Zusammenarbeit können durchaus vielgestaltig sein. Hilfreich sind jedenfalls rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen, eine kooperative Vernetzung, professionell gestaltete Entwicklungsprozesse, strategische Grundlagen sowie langfristige Zielsetzungen. Zudem stellen nicht zuletzt auch die Stabilität innerhalb eines Projekts und im Projektumfeld sowie die Denkweise der handelnden Personen wichtige Rahmenbedingungen dar.

Mein Fazit: Stadt und Land sind gerade im touristischen Bereich wertvolle Ergänzungsräume, die durch ihre Zusammenarbeit neue Qualitäten schaffen und für die Angebotsentwicklung und Vermarktung interessante Perspektiven öffnen. Der globale Wettbewerb und der immer deutlicher werdende Trend zur Regionalität können positive Treiber der weiteren Entwicklung in der Zusammenarbeit von Stadt und Land sein. Klar ist natürlich, dass das erfolgreiche Zusammenspiel zwischen Stadt und Land auch Balance und viel Feingefühl verlangt – der Nutzen der Kooperation muss stets für beide Seiten erkennbar sein, Win-win-Situationen müssen entstehen!

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