Symptome deuten
All jenen, die den Tourismus gerne gesamthaft und in seiner weltweiten Vernetzung verfolgen, sei ein Situationsbericht über den Tourismusort Benidorm in Spanien in der heutigen Online-Ausgabe des Standard empfohlen! Dass es so oder ähnlich kommt, ist für zahlreiche Sun & Beach Destinationen seit Jahren vorhersehbar, wird durch Wirtschaftskrise und Rezession jetzt allerdings beschleunigt. Ich denke, dass wir über Beispiele wie Benidorm künftig noch mehr lesen werden – mit all den damit verbundenen Problemen für die wirtschaftliche, strukturelle und gesellschaftliche Situation in diesen Regionen. Wir wissen, dass Spanien derzeit, wie einige andere Mittelmeerdestinationen auch, viel Geld in den Tourismus pumpt. Ob dies das Problem nicht nur auf die lange Bank schiebt? In Österreich sind zahlreiche Regionen wirtschaftlich in hohem Maße vom Tourismus abhängig – es ist daher hoch an der Zeit, dass wir tourismuspolitische Strategien entwickeln, die nicht von laufenden Zuwachsraten ausgehen!
Gott sei dank sind wir noch meilenweit von Auswüchsen entfernt wie mancherorts in Spanien an der Costa del Sol oder eben in Benidorm. Aber es gibt auch hierzulande einiges an Landschaftsverwüstungen, das kritisch zu hinterfragen ist. Die Entwicklungen in Ischgl, Saalbach-Hinterglemm oder auch die Umfahrungsstraßen in St. Johann, Saalfelden oder Kitzbühel vermitteln kaum mehr das Gefühl unberührter und gepflegter Landschaft sondern eher eines wild sich entwickelnder Vorstädte. Die Gemeindeväter sind da aufgefordert, dafür zu sorgen, dass mit ungebremster Entwicklung nicht die Lebensgrundlagen des Tourismus verbetoniert werden.
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